Stachelfrisur und dicke Zigarre sind sein Markenzeichen: Der berühmte wie berüchtigte Box-Promoter Don King wird 90 Jahre alt. Ex-Schwergewichtsweltmeister Larry Holmes behauptete mal, die Stachelfrisur diene dazu, die Hörner zu verstecken. Der Ruf des am 20. August 1931 in Cleveland, Ohio geborenen King war und ist definitiv nicht der beste. Sein Ruhm gründet darauf, dass er in den siebziger Jahren die beiden größten Boxkämpfe des 20. Jahrhunderts organisierte: den "Rumble in the Jungle" in Kinshasa zwischen Muhammad Ali und George Foreman und den "Thrilla in Manila" zwischen Ali und Joe Frazier. In den folgenden Jahren blieb der skrupellose wie zwielichtige Mann aus Cleveland im Geschäft. Er organisierte Kämpfe für Larry Holmes, Sugar Ray Leonard, Evander Holyfield und natürlich Mike Tyson.
Und er nahm seine Boxer nach Kräften aus. Die meisten haben ihn deswegen verklagt, oft zahlte King eine Entschädigungssumme, die vermutlich nie so hoch war wie der Gewinn, den er vorher abgeschöpft hatte. "Er ist rücksichtslos, bedauernswert, habgierig und kann niemanden lieben", sagte Mike Tyson. Die Klitschkos widerstanden den Lockrufen Kings und lehnten eine Zusammenarbeit ab.
In den vergangenen Jahren ist es ruhiger geworden um Don King. Einen richtig großen Kampf hat er schon ewig nicht mehr ausgerichtet. Leute, die ihm nahestehen, sagen, er sei seit dem Tod seiner Frau Henrietta 2010 nach fast 50 Jahren Ehe nicht mehr derselbe. Doch so ganz an den Ruhestand denkt ein King eben nicht. "Nennt mich Halb-Rentner", sagte er vor einigen Jahren der "New York Times".