Wahlen in Griechenland "Modernes Gesicht" für Hellas

Nach seinem Sieg bei der Parlamentswahl in Griechenland will der konservative Spitzenkandidat Konstantinos Karamanlis die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Athen vorantreiben. Das sei "eine große Ehre und auch eine große Verpflichtung".

Nach seinem Sieg bei der Parlamentswahl in Griechenland will der konservative Spitzenkandidat Konstantinos Karamanlis die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Athen vorantreiben. "Griechenland wird sein modernes Gesicht zeigen", sagte Karamanlis, der wahrscheinlich neuer Ministerpräsident wird. Die Anhänger seiner Partei Neue Demokratie feierten den Wahlsieg mit ausgelassenen Feiern auf den Straßen von Athen.

Der 47-jährige Karamanlis winkte der Menschenmenge zu, die mit blauen Parteifahnen, Hupkonzerten und Feuerwerksraketen den Wahlabend bestimmten. "Das ist eine große Ehre und auch eine große Verpflichtung", sagte Karamanlis mit Blick auf die Olympischen Spiele vom 13. bis 29. August. Bei mehreren zentralen Projekten der Großveranstaltung hinken die Arbeiten dem Zeitplan hinterher, darunter auch der Bau einer Dachkonstruktion aus Stahl und Glas für das zentrale Olympiastadion.

Voraussichtlich die absolute Mehrheit für die Konservativen

Nach Auszählung von mehr als 56 Prozent der Stimmen entfielen auf die Neue Demokratie 46,5 Prozent - dies bedeutet voraussichtlich die absolute Mehrheit der 300 Parlamentsmandate. Die bisher regierende Panhellenische Sozialistische Bewegung (PASOK) kam nur auf 40,5 Prozent. PASOK-Spitzenkandidat Georgios Papandreou räumte die Niederlage seiner Partei am Sonntagabend ein. Die PASOK bildete seit 1981 fast durchgängig die Regierung, nur von 1990 bis 1993 stellte die ND den Regierungschef. Papandreou, dessen Vater Andreas und Großvater Georgios viele Jahre lang das Amt des Ministerpräsidenten bekleideten, wurde erst im Februar zum Spitzenkandidaten gekürt, nachdem Ministerpräsident Konstantinos Simitis seinen Rückzug aus der Politik angekündigt hatte.

Von den kleinen Parteien schafften offenbar nur die Kommunisten wieder den Sprung ins Parlament. Unsicher war noch das Abschneiden der Linken Koalition, die bisher einen Abgeordneten stellte. Die ultranationalistische und fremdenfeindliche Partei Laos scheiterte hingegen nach vorläufigen Ergebnissen an der Drei-Prozent-Hürde.

Weniger Steuern und schlankerer Staat

Karamanlis, ein Neffe des 1998 verstorbenen ehemaligen Regierungschefs und Staatspräsidenten gleichen Namens, versprach im Wahlkampf, wirtschaftliche Reformen voranzutreiben, die Steuerlast abzubauen und einen schlankeren Staat zu schaffen. Wie die Sozialisten plädierte er aber auch für eine Ausweitung der Sozialleistungen sowie für höhere Renten. Außenpolitisch gehören die Verhandlungen über eine Wiedervereinigung Zyperns unter Leitung der Vereinten Nationen zu den wichtigsten Themen der neuen Regierung.

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