Wahlergebnis Präsidentenwahl in der Slowakei

Ivan Gasparovic hat die Präsidentenwahl in der Slowakei gewonnen. Der 63-Jährige setzte sich in der Stichwahl gegen den ehemaligen Ministerpräsidenten Vladimir Meciar durch.

Ivan Gasparovic hat die Präsidentenwahl in der Slowakei gewonnen. Der 63-Jährige setzte sich in der Stichwahl gegen den ehemaligen Ministerpräsidenten Vladimir Meciar durch. Wie die Wahlkommission am Sonntag mitteilte, erhielt Gasparovic dem vorläufigen Ergebnis zufolge knapp 60 Prozent der Stimmen. Sein früherer Parteikollege Meciar, der im ersten Durchgang noch in Führung lag, kam dagegen nur auf rund 40 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,5 Prozent.

Der Ausgang der Stichwahl am Samstag galt bis zum Schluss als offen. Zu Meciars Regierungszeit war Gasparovic Parlamentspräsident, bis vor zwei Jahren gehörte er Meciars Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS)an. Bei der Wahl vor zwei Wochen schlug er knapp den zuvor als Favoriten gehandelten Kandidaten der jetzigen Regierung, Außenminister Eduard Kukan, aus dem Feld.

Ivan Gasparovic: Krasser Außenseiter

Ivan Gasparovic, der 62-jährige Universitätsdozent für Rechtswissenschaften an der Universität Bratislava, ist innerhalb weniger Wochen vom Außenseiter zum Gewinner der slowakischen Präsidentenwahlen aufgestiegen. Als Parlamentspräsident und innerparteilicher "Kronprinz" stand er zuvor zehn Jahre lang als ewiger Zweiter im Schatten des umstrittenen Ex-Ministerpräsidenten Vladimir Meciar.

Erst als dieser ihn - offiziell "aus Altersgründen" - nicht mehr als Kandidaten für die Parlamentswahl 2002 nominierte, trennten sich die Wege der beiden. Gasparovic trat aus Meciars "Bewegung für eine Demokratische Slowakei" (HZDS) aus und gründete die Gegenpartei "Bewegung für Demokratie" (HZD), mit der er aber an der Fünfprozenthürde scheiterte.

Als Präsidentschaftskandidat seiner eigenen Partei und der radikalen Nationalisten erhielt er aber unerwarteten Aufwind, als sich die derzeit in allen Umfragen führende linksliberale Partei SMER des populären Jungpolitikers Robert Fico wenige Wochen vor der Wahl hinter ihn stellte. Seine Frau Silvia erklärte in Interviews schon vor der Wahl, sie sei als Gattin des ehemaligen Parlamentspräsidenten bereits auf die Rolle der "First Lady" vorbereitet.

Die Slowakei ist eines von zehn Ländern, die am 1. Mai der EU beitreten.

DPA, AP