Wegen Grönland: So reagiert Dänemark auf Trumps Absage
Zoff um Grönland"Respektlos", "unhöflich", "unberechenbar": So reagiert Dänemark auf Trumps Absage
5 Min.
Nachdem man Donald Trump mitgeteilt hat, dass Grönland – das er gerne gekauft hätte – nicht zum Verkauf steht, cancelt er umgehend seinen Staatsbesuch in Dänemark. Die Dänen sind verärgert - nur einer zeigt Verständnis.
Donald Trump wollte Grönland kaufen. Eine Insel, die zwar größtenteils autonom und selbstständig ist, aber offiziell zu Dänemark gehört. Sie sei aus strategischen Gründen interessant, wie der US-Präsident am Sonntag vor Reportern in New Jersey sagte. Man werde mit Dänemark beim bevorstehenden Staatsbesuch am 2. und 3. September darüber sprechen.
Allerdings hatte Gastgeber Dänemark null Interesse, das Thema auf die Agenda zu setzen. Im Gegenteil: Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen stellte klar, dass Grönland überhaupt nicht zum Verkauf stünde. Das widerum schien Präsident Trump verstimmt zu haben. Über Twitter teilte er mit, dass das Treffen in Dänemark abgesagt und auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben sei. CNN berichtet, dass das Weiße Haus bestätigte, dass der komplette Trip abgesagt sei.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Denmark is a very special country with incredible people, but based on Prime Minister Mette Frederiksen’s comments, that she would have no interest in discussing the purchase of Greenland, I will be postponing our meeting scheduled in two weeks for another time....</p>— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) <a href="https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1163961882945970176?ref_src=twsrc%5Etfw">August 20, 2019</a></blockquote>
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"Dänemark ist ein ganz besonderes Land mit unglaublichen Menschen, aber nach den Äußerungen von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, sie hätte kein Interesse daran, über den Kauf Grönlands zu diskutieren, werde ich unser Treffen in zwei Wochen auf ein anderes Mal verschieben. Die Ministerpräsidentin konnte sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für Dänemark viel Aufwand und Mühe sparen, indem sie so direkt war. Ich danke ihr dafür und freue mich auf einen späteren Termin!", twitterte der US-Präsident.
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (l.) und US-Präsdient Donald Trump
Dass Trump den Staatsbesuch wegen der Causa Grönland einfach so abgesagt hat, stößt vielen in Dänemark sauer auf. Allen voran den Politikern. Aus dem Staatsministerium, dem Mette Frederiksen vorsteht, hieß es, dass sie sich um 15 Uhr äußern würde. Das Königshaus, welches Trump offiziell eingeladen hatte, zeigte sich am Morgen "überrascht".
Morten Østergaard, Parteichef der Radikale Venstre, twitterte: "Die Realität übertrifft die Vorstellungskraft. Es kann kaum einen im US-Außenministerium geben, der Trump die Antwort nicht im Voraus hätte sagen können. Das ist komplett unverständlich. Und es zeigt, warum wir die EU-Länder mehr denn je als unsere engsten Verbündeten betrachten sollten. Der Mann ist unberechenbar."
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="da" dir="ltr">Vrkeligheden overgår fantasien. Der kan næppe være en i USAs udenrigsministerium, som ikke kunne have fortalt Trump svaret på forhånd. Det er dybt godnat. Og det viser hvorfor vi mere end nogensinde bør betragte EU-landene som vores nærmeste allierede. Manden er utilregnelig. <a href="https://t.co/boQXxOrBt6">https://t.co/boQXxOrBt6</a></p>— Morten Østergaard (@oestergaard) <a href="https://twitter.com/oestergaard/status/1164036130267901952?ref_src=twsrc%5Etfw">August 21, 2019</a></blockquote>
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Der Sprecher für Grönland-Fragen der Konservativen Volkspartei, Rasmus Jarlov, schrieb auf Twitter: "Als Däne (und Konservativer) ist es sehr schwer zu glauben. Ohne Grund geht Trump davon aus, dass ein (autonomer) Teil unseres Landes zum Verkauf steht. Dann bricht er beleidigt einen Besuch ab, auf den sich alle vorbereitet hatten. Stehen Teile der USA zum Verkauf? Alaska? Bitte zeigen Sie mehr Respekt."
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">As a Dane (and a conservative) it is very hard to believe. For no reason Trump assumes that (an autonomous) part of our country is for sale. Then insultingly cancels visit that everybody was preparing for. <br><br>Are parts of the US for sale? Alaska? <br><br>Please show more respect.<br>🇩🇰🇬🇱🇺🇸</p>— Rasmus Jarlov (@RasmusJarlov) <a href="https://twitter.com/RasmusJarlov/status/1164009377105358849?ref_src=twsrc%5Etfw">August 21, 2019</a></blockquote>
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Jarlovs Parteikollegin Mai Mercado nahm Trumps Absage-Tweet zum Anlass, dem US-Präsidenten mit seinen eigenen Worten die Stirn zu bieten, indem sie auf Twitter schrieb: "Die USA sind ein ganz besonderes Land mit unglaublichen Menschen, aber basierend auf Präsident @realDonaldTrumps Kommentare zum Kauf von Grönland, wird Dänemark unser Treffen in zwei Wochen gerne auf unbestimmte Zeit verschieben, bis ein anderer Präsident sein Amt antritt."
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">The US is a very special country with incredible people, but based on President <a href="https://twitter.com/realDonaldTrump?ref_src=twsrc%5Etfw">@realDonaldTrump</a> comments on buying Greenland, Denmark will gladly be postponing our meeting scheduled in two weeks for... well, until another President takes office.... <a href="https://twitter.com/hashtag/dkpol?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#dkpol</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/notarealestatedeal?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#notarealestatedeal</a></p>— Mai Mercado (@_MaiMercado) <a href="https://twitter.com/_MaiMercado/status/1164037795490476033?ref_src=twsrc%5Etfw">August 21, 2019</a></blockquote>
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Die linksgerichtete Abgeordnete Pernille Skipper schrieb: "Trump lebt auf einem anderen Planeten. Egoistisch und respektlos."
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="da" dir="ltr">Trump lever på en anden planet. Selvtilstrækkelig og respektløs <a href="https://twitter.com/hashtag/dkpol?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#dkpol</a></p>— Pernille Skipper (@Pern_skipper) <a href="https://twitter.com/Pern_skipper/status/1164041048802430976?ref_src=twsrc%5Etfw">August 21, 2019</a></blockquote>
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Die ehemalige Parlamentspräsidentin und Gründerin der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei, Pia Kjærsgaard, findet ebenfalls deutliche Worte: " Es war dann egal ... Präsident Trump sagt seinen Besuch in Dänemark via Twitter ab, weil wir Grönland nicht verkaufen wollen ... ein unhöfliches Verhalten gegenüber dem dänischen Volk und der Königin, die eingeladen hat. Völliger Mangel an Respekt und Bildung."
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="da" dir="ltr">Det var da ligegodt.....😳præsident Trump aflyser sit besøg i Danmarknpå twitter, fordi vi ikke vil sælge Grønland ... en uforskammet opførsel overfor det danske folk og Dronningen, som har inviteret. Fuldstændig mangel på respekt og dannelse.<a href="https://twitter.com/hashtag/dkpol?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#dkpol</a></p>— Pia Kjærsgaard (@Pia_Kjaersgaard) <a href="https://twitter.com/Pia_Kjaersgaard/status/1164054614733406209?ref_src=twsrc%5Etfw">August 21, 2019</a></blockquote>
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Ihr Parteikollege und Parteichef Kristian Thulesen Dahl spricht sogar von einem verspäteten Aprilscherz: "Eine wirklich überraschende Farce über Präsident Trumps jetzt abgesagten Besuch in DK. Was denkt dieser Mann? Und dann mit einer Begründung, die eines Aprilscherzes würdig wäre."
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="da" dir="ltr">Virkelig overraskende farce omkring Præsident Trumps nu aflyste besøg i DK. Hvad tænker den mand dog på? Og så med en begrundelse som er en 1. aprilsnar værdig.... <a href="https://twitter.com/hashtag/dkpol?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#dkpol</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/dkmedier?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#dkmedier</a></p>— Kristian Thulesen Dahl (@Kristianthdahl) <a href="https://twitter.com/Kristianthdahl/status/1164061720249339904?ref_src=twsrc%5Etfw">August 21, 2019</a></blockquote>
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Der ehemalige US-Botschafter in Dänemark, Rufus Gifford, fasste es zunächst so zusammen: "Ich habe keine Worte. Es tut mir leid, Dänemark. Es tut mir leid, Grönland." Kurz darauf ergänzte er: "Nun habe ich Worte: Er bat die Königin um eine Einladung zu einem Staatsbesuch. Sie lud ihn ein. Er akzeptierte. Sie erwarten ihn seit Wochen im Palast. Die Dänen und Grönländer lehnen sein Eitelkeitsprojekt ab. Er beschimpft das gesamte Königreich. Er ist ein Kind."
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Actually I do have words:<br>He asked for an invitation from the Queen for a State visit.<br>She invited him.<br>He accepted.<br>They have been expecting him for weeks at the palace. <br>The Danes and Greenlanders dismiss his vanity project. <br>He snubs the entire Kingdom. <br>He is a child. <br>🇺🇸🇩🇰🇬🇱</p>— Rufus Gifford (@rufusgifford) <a href="https://twitter.com/rufusgifford/status/1164022113151410176?ref_src=twsrc%5Etfw">August 21, 2019</a></blockquote>
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Doch es gibt auch Kritik in die andere Richtung. Der Unternehmer Lars Seier Christensen schrieb auf Facebook: "Eigentlich kann ich ihn verstehen - unsere Politiker verhalten sich wie ein Haufen Provinzialklatschen, wenn sie alles ablehnen, ohne viel nachzudenken oder nur zu wissen, was tatsächlich vorgeschlagen wird."
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Unterm Strich gesagt: Trump ist in Dänemark in nächster Zeit wohl nicht sonderlich willkommen.