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Studie Mehr einsatzbereite Atomsprengköpfe in 2022 – vor allem wegen Russland und China

Nordkorea testet Ballistische Raketen
Auch Nordkorea testet immer wieder Ballistische Raketen, diese Aufnahme soll vom 27. März 2023 stammen
© Uncredited / KCNA / KNS / DPA
"Erstmals seit dem Kalten Krieg" könnte die Gesamtzahl der Atomwaffen ansteigen, davor warnt eine norwegische NGO in einer Studie. Das liegt vor allem an Russland und China.

Die Zahl der weltweit einsatzbereiten Atomsprengköpfe ist einem Bericht zufolge im vergangenen Jahr gestiegen. Die neun offiziellen und inoffiziellen Atommächte verfügten Anfang 2023 über 9576 einsatzbereite Sprengköpfe – ein Zuwachs von 136 im Vergleich zum Vorjahr, wie es in dem am Mittwoch von der Nichtregierungsorganisation Norsk Folkehjelp veröffentlichten Nuclear Weapons Ban Monitor heißt. Die Waffen hätten eine Zerstörungskraft von "mehr als 135.000 Hiroshima-Bomben".

Der Zuwachs ist dem Bericht zufolge vor allem auf Russland und China zurückzuführen, aber auch Indien, Nordkorea und Pakistan hätten ihren Bestand an Nuklearsprengköpfen ausgebaut. "Dieser Anstieg ist besorgniserregend und setzt einen Trend fort, der 2017 begonnen hat", erklärte Grethe Lauglo Östern, Herausgeberin des Berichts.

Der gesamte Bestand von Nuklearsprengköpfen geht zurück

Der Gesamtbestand an Nuklearsprengköpfen, der auch ausrangierte Waffen umfasst, ist laut dem Bericht hingegen weiter rückläufig. Diese Zahl sank innerhalb eines Jahres von 12.705 auf 12.512, was auf die Vernichtung ausgemusterter Sprengköpfe in Russland und den Vereinigten Staaten zurückzuführen sei. Lauglo Östern warnte, dass die Gesamtzahl der Atomwaffen bald "erstmals seit dem Kalten Krieg" ansteigen könnte, wenn der Zuwachs neuer Sprengköpfe nicht gestoppt wird.

Die acht offiziellen Atommächte sind die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan und Nordkorea. Israel verfügt inoffiziell über Atomwaffen. Russland hat mit 5889 die meisten Sprengköpfe, die USA folgen mit 5244. Moskau und Washington verfügen zusammen über 89 Prozent des gesamten Atomwaffenarsenals, wie es in dem Bericht heißt.

Russlands Präsident Wladimir Putin droht mit dem Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Krieg

Am Samstag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin erklärt, er habe mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko die Stationierung von taktischen Atomwaffen auf belarussischem Gebiet vereinbart. Das seit 1994 von dem Putin-Verbündeten Lukaschenko regierte Belarus grenzt nicht nur an die Ukraine, sondern auch an die EU-Mitgliedstaaten Polen und Litauen.

mkb AFP

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