CNN-Bericht Offenbar russisches Attentat auf Rheinmetall-Chef vereitelt

Armin Papperger von RE
Armin Papperger ist seit 1. Januar 2013 Vorsitzender des Vorstands der Rheinmetall AG
© Henning Kaiser / DPA
Armin Papperger, Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, soll laut dem US-Sender CNN Ziel eines Mordanschlages durch Russland gewesen sein. Papperger soll aber nicht die einzige Zielperson gewesen sein.

Die USA und Deutschland haben einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN zufolge Pläne Russlands zur Ermordung von Rheinmetall-Chef Armin Papperger vereitelt. Die russische Regierung habe Anfang des Jahres ein Attentat auf den Chef des Rüstungskonzerns geplant, der Waffen und Militärfahrzeuge an die Ukraine liefert, berichtete CNN am Donnerstag unter Berufung auf fünf Behördenvertreter in den USA und Deutschland. Die deutschen Geheimdienste hätten die Pläne vereitelt, nachdem sie von den USA darüber informiert worden waren.

Russland soll den Anschlag auf Papperger laut CNN wegen der Lieferungen des Düsseldorfer Rüstungskonzerns an die Ukraine geplant haben. Moskau habe eine ganze Serie von Morden an europäischen Managern der Rüstungsbranche geplant gehabt, welche die Ukraine im Krieg gegen die russischen Invasionstruppen unterstützen. Der Plan für den Anschlag auf den Rheinmetall-Chef sei aber der am weitesten fortgeschrittene gewesen.

Papperger hat sich für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine starkgemacht. Sein Konzern, einer der größten Hersteller von Munition weltweit, betreibt gemeinsam mit der Ukraine einen Reparaturbetrieb für Panzer im Westen des Landes. Erst im Juni hatte Papperger angekündigt, die Zusammenarbeit mit der Ukraine ausweiten und Lynx-Schützenpanzer liefern zu wollen.

Bundesregierung kommentiert Bericht zu Rheinmetall nicht

Ein Sprecher des Konzerns wollte den CNN-Bericht nicht kommentieren. Zu Fragen der Konzernsicherheit äußere man sich nicht, sagte er dem stern. "In regelmäßiger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden werden stets die erforderlichen Maßnahmen getroffen", sagte er lediglich.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärte am Rande des Nato-Gipfels in Washington zu dem CNN-Bericht, dieser bestätige den "hybriden Angriffskrieg", den Russland führe. "Und das unterstreicht erneut, dass wir gemeinsam als Europäer uns bestmöglich schützen müssen und nicht naiv sein dürfen", fügte sie hinzu.

Der Westen schaltet um – kommt jetzt die Wende im Ukraine-Krieg?
Der Westen schaltet um – kommt jetzt die Wende im Ukraine-Krieg?
Der Westen schaltet um – kommt jetzt die Wende im Ukraine-Krieg?

Konkret wollte sich die Bundesregierung aber nicht zu dem Bericht äußern. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums antwortete auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP: "Wir können den Bericht von CNN nicht kommentieren. Grundsätzlich gilt: Die Bundesregierung nimmt die Bedrohungen durch das russische Regime sehr ernst. Unsere Sicherheitsbehörden sind sehr wachsam und handeln entsprechend, in enger Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern."

Die Bundesregierung werde sich "durch die russischen Bedrohungen nicht einschüchtern lassen", betonte der Ministeriumssprecher auch. Die Regierung werde "weiter alles daran setzen, mögliche Bedrohungen in Deutschland zu unterbinden".

Reuters · AFP
tkr