"Pannenstatistik wie ein Punto" Fiat verärgert über Brüderle-Spruch

Im Bundestag bescheinigte Rainer Brüderle dem SPD-Spitzenkandidaten Peer Steinbrück eine Pannenstatistik wie ein Fiat Punto. Nun ist der Autokonzern gekränkt.

Der FDP-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Rainer Brüderle, hat mit seiner im Bundestag vorgetragenen Kritik am SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück den italienischen Autohersteller Fiat verärgert. "Sie haben eine Pannenstatistik wie ein Fiat Punto und führen sich auf, als ob Sie ein Spitzen-BMW wären", sagte Brüderle am Dienstag im Plenum des Bundestags. Fiat reagierte pikiert auf die Äußerung.

"Es fühlen sich die über 8000 Arbeitnehmer der Fiat Group in Deutschland von so viel banal-liberaler Rückwärtsorientierung unsittlich angefasst", erklärte der Hersteller auf Anfrage von "Handelsblatt Online". Brüderles "automobile Sachkenntnis" halte sich in Grenzen.

Trost von der Opposition: "Peinliche Büttenrede"

Das Unternehmen verwies zudem auf einen "Auto-Bild"-Dauertest zum Fiat Punto, welcher dem Kleinwagen "überzeugende Zuverlässigkeit" attestiert. Weiter erklärte der Fiat-Konzern: "Während der italienische Automobilbau längst auch die ältesten Vorurteile der Vergangenheit revidiert hat, greift der FDP-Mann einmal mehr zur populistischen Keule."

Johannes Kahrs, Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, verglich Brüderles Auftritt am Dienstagabend in "Handelsblatt Online" mit einer "peinlichen Büttenrede". Weiter sagte Kahrs: "Das hat Deutschland nicht verdient. Fiat auch nicht." Der Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, sagte "Handelsblatt Online", die Fiat-Mitarbeiter sollten sich nicht über Brüderle ärgern. Das Niveau des Brüderle-Auftritts liege "irgendwo zwischen Weinfestrede zu später Stunde und Kalauern aus seiner Jugendzeit".

AFP
kng/AFP