FPÖ-AfD-Gipfel Petry und Strache beim Schautrinken auf der Zugspitze

Die Natur kann nichts dafür, sie wurde ungefragt als Kulisse ausgebeutet: Auf der Zugspitze trafen sich die AfD-Vorsitzende Petry und der FPÖ-Chef Strache, um ... ja, was eigentlich? Vor Kameras ein Bier zu trinken.

Die umstrittene AfD-Vorsitzende Frauke Petry hat sich mit dem FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf der Zugspitze einen Fotostunt geliefert. Auf rund 2900 Meter Höhe "werfen wir einen Blick hinab auf die deutsche und österreichische Politik", hatte  Petry vorab auf ihrer Facebook-Seite angekündigt. Den Bildern nach zu urteilen, ging es jedoch hauptsächlich um schöne Bilder - und die gemeinsame Weißbiervertilgung. Das löste bei besorgten Beobachtern Befremden aus.

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Strache sprach schon vorab von einem "charmanten Treffen" und zollte Petry "größten Respekt" für die Arbeit der AfD. Ob Petry den FPÖ-Chef mit ähnlich freundlichen Worten bedachte, ist nicht überliefert. Sie ließ jedoch verlauten, dass man sich auf der Zugspitze getroffen habe, weil Deutschlands höchster Gipfel ein Symbol dafür sei, dass man gemeinsam neue politische Höhen erklimmen wolle. Beide Parteien beabsichtigen,  nun kollektive Arbeitgruppen einrichten, zum Beispiel zum Thema Währung. Eine engere Kooperation hatten FPÖ und AfD allerdings bereits im Februar vereinbart.

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Vor allem Strache sucht nach Möglichkeiten, die rechtspopulistischen Parteien Europas enger zusammenzubinden. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" werden kommende Woche Freitag Front-National-Chefin Marine Le Pen sowie Vertreter der italienischen Lega Nord und des belgischen Vlaams Belang zu Beratungen nach Wien kommen. Strache, dessen Partei beinahe den österreichischen Bundespräsidenten gestellt hätte, spricht auf seiner Facebook-Seite von einem "patriotischen Frühling". Im Europaparlament haben sich die Rechtspopulisten bereits zu einer gemeinsamen Fraktion zusammengeschlossen, auf einem Treffen im Januar erklärten sie das Schengen-Abkommen für tot und warnten vor einer "Masseneinwanderung".

Petrys Treffen mit Strache scheint nicht auf ungeteilte Zustimmung des AfD-Vorstands gestoßen zu sein. Wie die "Bild" meldete, hatten die AfD-Funktionäre Georg Pazderski und Alice Weidel am Donnerstagabend ein Papier in Umlauf gebracht, das vor unkoordinierten Aktionen warnt, die allein der "Eigenprofilierung" dienten. Zwar sagte Weidel auf Nachfrage, sie halte Petrys Gespräche auf der Zugspitze für sehr gut, außerdem sei die Aktion abgestimmt gewesen. Auf der Homepage der AfD war allerdings bis zum frühen Abend keine Zeile über Petrys Auftritt zu finden, was darauf hindeutet, dass die Aktion vielleicht doch nicht so koordiniert wie gewünscht ablief. Weder Petry noch die Parteizentrale waren für Stellungnahmen zu erreichen.

lk