Ein Augsburger AfD-Politiker ist nach eigenen Angaben Opfer eines gewalttätigen Angriffs geworden. Der 35-jährige Mitarbeiter der AfD-Landtagsfraktion habe bei dem Überfall einen Bruch des Sprunggelenks und Verletzungen im Gesicht erlitten, erklärte ein Fraktionssprecher am Montag in München. Politiker der AfD erklärten dazu am Montag, dass der 35-Jährige aufgrund seiner politischen Tätigkeit in Augsburg zusammengeschlagen worden sei. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten diesen Zusammenhang nicht.
Der AfD-Landtagskandidat Andreas Jurca habe am Samstagmorgen gegen 5 Uhr den Notruf gewählt und angegeben, dass er von zwei Unbekannten angegriffen und geschlagen worden sei, berichteten die Ermittler. "Wie in vergleichbaren Fällen üblich sind der Anlass, der Ablauf und die möglichen Hintergründe des vom 35-Jährigen angezeigten Sachverhalts derzeit Gegenstand der Ermittlungen."
AfD-Politiker offenbar zusammengeschlagen
Die Kripo ermittele wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Die Polizei rief Zeugen dazu auf, sich zu melden. Jurca ist Mitarbeiter der AfD-Landtagsfraktion in München.
"Hintergrund der Tat war offenbar seine Tätigkeit für die AfD", heißt es in einer Mitteilung der Fraktion. Laut Jurcas Beschreibung sei er aus einer Gruppe junger Männer heraus auf seine Kandidatur für die AfD angesprochen worden, berichtete die Fraktion. Als er die Landtagskandidatur bejahte, sei er sofort niedergeschlagen worden. Solche Taten häuften sich in den letzten Jahren, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Gerd Mannes, allerdings ohne konkrete Beispiele oder Zahlen. "Sie sind eine Folge der ständigen Hetze gegen die AfD."
Grund soll Parteizugehörigkeit gewesen sein
Der Landesvorsitzende der AfD, Stephan Protschka, äußerte sich ähnlich: "Der feige Angriff auf Andreas Jurca ist die faule Frucht der fortwährenden Agitation des politischen Mainstreams gegen die AfD", behauptete der Bundestagsabgeordnete. Laut der Partei erlitt Jurca einen Bruch des Sprunggelenks und Verletzungen im Gesicht. Die Polizei berichtete ebenfalls von Verletzungen, Jurca hätte bei der Anzeige aber keine Notwendigkeit für eine medizinische Versorgung gesehen.
Die neuen und alten AfD-Vorstände – und ihre Skandale, Beschimpfungen und "Ausrutscher"

78 Jahre, Fraktionsvorsitzender im Bundestag, freier Publizist
Im Juni 2018 bezeichnete Gauland bei einer Rede auf dem Bundeskongress des AfD-Nachwuchses die Zeit von 1933 bis 1945 als "Vogelschiss" in der Geschichte Deutschlands: "Wir haben eine ruhmreiche Geschichte, daran hat vorhin Björn Höcke erinnert. Und die, liebe Freunde, länger dauerte als die verdammten zwölf Jahre. Und nur wenn wir uns zu dieser Geschichte bekennen, haben wir die Kraft, die Zukunft zu gestalten. Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die zwölf Jahre. Aber, liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte."
Gauland selbst wollte die Äußerung als Kritik an den Nationalsozialisten verstanden wissen. "Fliegenschiss" (sic!) sei "eine der verachtungsvollsten Charakterisierungen, die die deutsche Sprache kennt. Das kann niemals eine Verhöhnung der Opfer dieses verbrecherischen Systems sein", erklärte er. Die nachgeschobene Rechtfertigung nahmen ihm aber selbst einige Parteikollegen nicht ab.
Wie ein Historiker die Aussage Gaulands bewertet hat, lesen Sie hier.
Auf Twitter, das neuerdings "X" heißt, wird der Vorfall heftig diskutiert. Auch ein Foto des Politikers mit zwei auffälligen, geschwollenen blauen Augen kursiert dort. Nutzer äußerten einerseits ihr Mitgefühl für den Angriff, stellten andererseits aber auch fast alle Details des Vorfalls infrage. Einige halten sogar die Verletzungen des Augsburgers auf dem viel geteilten Foto und diversen Videos für Make-up.