Antisemitischer Anschlag Attentäter von Halle absolvierte Wehrdienst bei der Bundeswehr

Der mutmaßliche Täter von Halle wird zur Haftprüfung geführt
Der mutmaßliche Täter von Halle wird zur Haftprüfung beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe.
© Uli Deck / DPA
Der Todesschütze von Halle hat die Tat gestanden und auch ein rechtsextremistisches, antisemitisches Motiv bestätigt. Wie die dpa erfuhr, hat der 27-jährige Stephan B. am Donnerstagabend beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs ausgesagt. Er befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft. Der am Abend erlassene Haftbefehl legt ihm zweifachen Mord und siebenfachen Mordversuch zur Last. Stephan B. war am Mittwoch festgenommen worden, nachdem er vor einer Synagoge in Halle eine Frau und in einem nahe gelegenen Döner-Imbiss ein Mann erschossen hatte. Auf der Flucht verletzte er zudem zwei Menschen. Zuvor hatte der Täter vergeblich versucht, die Synagoge mit Waffengewalt zu stürmen. Zu dem Zeitpunkt hielten sich 51 Menschen in dem Gotteshaus auf.
Stephan B., der in Halle zwei Menschen tötete, hat bei der Bundeswehr seinen Wehrdienst absolviert und damit eine Ausbildung an der Waffe gehabt. Der 27-Jährige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

Der Attentäter von Halle hat bei der Bundeswehr seinen Wehrdienst absolviert. Wie der "Spiegel" berichtete, absolvierte er seinen sechsmonatigen Dienst in den Jahren 2010 und 2011. Damals galt noch die inzwischen ausgesetzte Wehrpflicht. 

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte der Deutschen Presseagentur, Stephan B. habe in der Zeit vor Aussetzung der Wehrpflicht seine Grundausbildung abgeleitet. Damit hat er automatisch eine Ausbildung an der Waffe gehabt.

Attentäter von Halle räumt rechtsextremes und antisemitisches Motiv ein

Der Deutsche Stephan B. hatte am Mittwoch versucht, sich mit Waffengewalt Zutritt zur Synagoge von Halle zu verschaffen. Dort hielten sich mehr als 50 Gläubige auf. Als er nicht hineinkam, erschoss er vor dem Gotteshaus eine 40-jährige Frau und in einem nahen Dönerladen einen 20 Jahre alten Mann. Der 27-jährige B. sitzt inzwischen in Halle in Untersuchungshaft. Er hat die Tat gestanden und auch ein rechtsextremes und antisemitisches Motiv eingeräumt. 

Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden hatte B. bei seinem Angriff auf die Synagoge vier Schusswaffen und mehrere Sprengsätze bei sich. Ermittler fanden in Wohnräumen des Tatverdächtigen einen 3D-Drucker, was den Verdacht untermauert, er habe seine Waffen selbst hergestellt.

DPA
fs