Aygül Özkan Neue Ministerin will Migrantenkinder in Kitas schicken

Ausländische Familien schicken ihre Kinder seltener in den Kindergarten als deutsche - die neue niedersächsische Sozial- und Integrationsministerin Aygül Özkan will möglichst schnell gegensteuern. Sie wolle den Besuch einer Kita für Migrantenfamilien attraktiver machen.

Ausländische Familien schicken ihre Kinder seltener in den Kindergarten als deutsche - die neue niedersächsische Sozial- und Integrationsministerin Aygül Özkan will möglichst schnell gegensteuern. Sie wolle den Besuch einer Kita für Migrantenfamilien attraktiver machen, sagte die bundesweit erste Ministerin mit ausländischen Wurzeln. Die 38-jährige CDU-Politikerin, deren Eltern aus der Türkei stammen, fügte hinzu: "Türken machen hier noch sehr langsam Fortschritte."

Bei Frauen aus Zuwandererfamilien will Özkan ein Umdenken bewirken, damit diese die Betreuung ihrer Kinder in Kitas nicht als Einschränkung der eigenen Mutterrolle empfinden. "Sprache, Kultur, Kommunikation" - das könne die Kita fördern. "Es geht ja nicht darum, Kinder zu verwahren, sondern die bestmögliche Erziehung zu erreichen."

Die Muslimin ist selbst Mutter eines siebenjährigen Sohnes. Ihre Eltern waren in den 60er Jahren aus der Türkei eingewandert, sie selber ist in Hamburg geboren.

Außerdem will sich Özkan für die leichtere Anerkennung von ihm Ausland erworbenen Berufsabschlüssen einsetzen. "Da sind die Länder gefordert, das in ihre Kompetenzen umzusetzen." Damit könne etwa der Mangel an Pflegekräften entschärft werden. "Wir haben sehr qualifizierte Frauen gerade aus Osteuropa, die ganz klassisch putzen gehen im Krankenhaus, aber ausgebildete Krankenschwestern oder Ärzte sind. Die gilt es zu gewinnen. Die Gesellschaft braucht diese Kräfte", sagte die neue Ministerin. Sie wird in der kommenden Woche in Hannover offiziell in ihr Amt eingeführt.

DPA
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