Baden-Württemberg entscheidet heute über das Schicksal des umstrittenen Milliarden-Bahnprojekts Stuttgart 21.
Beim ersten Volksentscheid seit 40 Jahren im Südwesten sind gut 7,6 Millionen Bürger aufgerufen, über den Ausstieg des Landes aus den Finanzierungsverträgen mit der Deutschen Bahn abzustimmen. Gegner und Befürworter von Stuttgart 21 hatten gestern noch einmal für ihre Positionen geworben. Vor dem Hauptbahnhof protestierten zum letzten Mal vor der Abstimmung mehrere tausende Gegner des Projektes.
Eine Umfrage ergab zuletzt, dass die Abstimmung auf des Messers Schneide steht: 55 Prozent der Baden-Württemberger waren gegen den Ausstieg, 45 Prozent dafür. In diesem Fall stünde dem Weiterbau des Tiefbahnhofs nichts mehr im Wege.
Die grün-rote Landesregierung ist bei Stuttgart 21 gespalten. Die Grünen um Ministerpräsident Winfried Kretschmann wollen den Bau verhindern, die SPD ist mehrheitlich dafür. Kretschmann hat angekündigt, das Votum vom Sonntag umzusetzen.
Bei den Grünen gibt es aber Stimmen, die die hohen Hürden bei der Volksabstimmung für undemokratisch halten. Das Quorum liegt bei einem Drittel der Wahlberechtigten. Demnach müssten mindestens 2,5 Millionen Menschen für den Ausstieg des Landes aus dem Projekt stimmen.