Bericht zur "Gorch Fock" Keine Chefsache mehr

Bei Vorgänger zu Guttenberg war die "Gorch Fock"-Affäre Chefsache, doch Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) geht die Dinge offenbar anders an. Ein Untersuchungsbericht, der unter anderem die Vorwürfe gegen den von Guttenberg suspendierten Kapitän Norbert Schatz als nicht haltbar bezeichnet, wird nach Angaben eines Sprechers "deutlich unterhalb des Ministers" behandelt.

Die Aufklärung der "Gorch Fock"-Affäre ist unter dem neuen Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) keine Chefsache mehr. Der vergangene Woche vorgelegte Untersuchungsbericht einer Marine-Kommission sei "deutlich auf der Ebene unterhalb des Ministers in Behandlung", sagte der stellvertretende Ministeriumssprecher Christian Dienst am Montag in Berlin. "Ob und wann sich der Minister damit beschäftigt, das werden wir sehen."

Der Vorgänger de Maizières, Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), hatte die Affäre um angebliche Missstände auf dem Segelschulschiff zur Chefsache gemacht und unter anderem den Kapitän Norbert Schatz für die Zeit der Ermittlungen abgesetzt. Sprecher Dienst betonte jetzt, man solle nicht annehmen, "dass die Mechanismen, die in der Zeit zu Guttenberg gegriffen haben, auch in der Zeit de Maizière greifen werden".

In dem Untersuchungsbericht wird der Verdacht unhaltbarer Missstände auf der "Gorch Fock" widerlegt. Die Vorwürfe hätten sich "zum großen Teil" als unhaltbar erwiesen. Trotzdem mahnen die Ermittler eine Verbesserung der Dienstaufsicht an. Der Verteidigungsausschuss des Bundestags wird sich am Mittwoch mit dem 98-seitigen Bericht befassen. 221 Offiziersanwärter und 192 Angehörige der Stammbesatzung wurden für die Untersuchung befragt.

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cjf/DPA