Berlin Bürger unterbinden NPD-Kundgebung vor Flüchtlingsheim

Vor mehreren Flüchtlingsheimen in Berlin wollte die rechtsextreme NPD Kundgebungen abhalten. Lautstarke Bürgerproteste konnten die Reden verhindern.

Hunderte Menschen haben in Berlin-Kreuzberg gegen eine geplante Kundgebung der NPD demonstriert und so die Aktion der Rechtsextremen verhindert. NPD-Anhänger hatten eine Bustour zu mehreren Flüchtlingsheimen in Berlin geplant. In der Nähe eines Flüchtlingscamps am Oranienplatz blockierten jedoch am Samstagmorgen rund 450 Gegendemonstranten die Wegstrecke.

Am Mittag versammelten sich dann rund 15 Rechtsextreme bei der nächsten Station in Marzahn-Hellersdorf. Auch dort wurden sie von Gegendemonstranten mit Sprechchören wie "Haut ab!" empfangen. Am vergangenen Dienstag war es im Bezirk Marzahn-Hellersdorf zu fremdenfeindlichen Protesten gegen ein dort geplantes Flüchtlingsheim gekommen.

Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt sagte, die erste Aktion habe der NPD-Landesvorsitzende Sebastian Schmidtke abgesagt, nachdem er von den vielen Gegendemonstranten erfahren habe.

Seit der Entdeckung des NSU gibt es in Deutschland wieder eine breite Debatte über ein mögliches Verbotsverfahren der NPD. Am Freitag erklärte jedoch die Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU), dass es vor der Bundestagswahl am 22. September keinen Antrag durch die Bundesländer geben werde. "Solidarität geht vor Schnelligkeit", erklärte Liebermann.

DPA
ono/DPA

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