Medienbericht Bundeskanzler Scholz reist offenbar vor G7-Gipfel in die Ukraine

Olaf Scholz geht die Gangway an einem Flugzeug runter
Bundeskanzler Olaf Scholz wird offenbar in Kürze nach Kiew reisen
© Michael Kappeler / DPA
Lange ist er dafür kritisiert worden, dass er anders als viele andere Regierungschefs nicht in der Ukraine war. Nun ist es offenbar soweit: Bundeskanzler Olaf Scholz soll vor dem G7-Gipfel nach Kiew reisen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will nach Informationen der "Bild am Sonntag" vor dem G7-Gipfel Ende Juni nach Kiew reisen. Er plane den Besuch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Regierungschef Mario Draghi, berichtete die Zeitung am Samstag unter Berufung auf französische und ukrainische Regierungskreise. Ein Sprecher der Bundesregierung wollte dagegen den Bericht am Samstagabend nicht kommentieren.

Seit Kriegsbeginn sind bereits zahlreiche Staats- und Regierungschefs nach Kiew gereist, um ihre Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Land zu demonstrieren. Scholz hatte zuletzt gesagt, er würde nur dorthin reisen, wenn konkrete Dinge zu besprechen wären. Die Ukraine hofft darauf, dass die EU sie bei ihrem Gipfeltreffen am 23. und 24. Juni – unmittelbar vor dem G7-Gipfel vom 26. bis 28. Juni - zum EU-Beitrittskandidaten erklärt.

Olaf Scholz-Reise: Berlin und Paris planen schon länger

Laut der "BamS" sollen Paris und Berlin schon länger über einen gemeinsamen Kiew-Besuch verhandelt haben. Macron habe aber erst nach den französischen Parlamentswahlen fahren wollen. Den italienischen Regierungschef mitzunehmen, soll eine Idee aus Frankreich gewesen sein. Scholz, Macron und Draghi wollen mit ihrer Reise demnach ein Zeichen der europäischen Einigkeit setzen.

Auf die Frage nach seinen eigenen Besuchsplänen angesichts intensiver Ukraine-Reisetätigkeiten auch deutscher Minister, deutete Scholz am Samstag eigene Pläne nicht an. Während einer Pressekonferenz in Bulgarien  sagte er lediglich: "Diese Reisen begrüße ich alle. (...) Die ergeben auch alle einen Sinn." Das sei "auch immer der Maßstab für jede Reise". Hintergrund von Scholz' Zurückhaltung war unter anderem eine Kontroverse um eine Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch die ukrainische Regierung. Dieser Konflikt wurde inzwischen aber ausgeräumt.

DPA · AFP
dho