Erneute Ausrüstungspanne Bundeswehr muss an 360.000 Helmen Schraube tauschen

Gewehre, Transportflugzeuge und jetzt Gefechtshelme: Erneut erreicht die Verteidigungsministerin eine Hiobsbotschaft zur Ausrüstung der Bundeswehr. Und wieder geht es um die Sicherheit der Soldaten.

Die Pannenserie bei der Bundeswehr hält an: Ein Teil der Gefechtshelme muss wegen einer mangelhaften Schraube nachgebessert werden. Das Verteidigungsministerium teilte am Dienstag mit, dass die Schraube nicht ausreichend gegen Splitter geschützt sei. Sie dient dazu, den Helm so einzustellen, dass er fest sitzt. Der Mangel wurde bei Routineuntersuchungen festgestellt.

Um eine mögliche Gefährdung der Soldaten im Einsatz auszuschließen, würden die Helme dort zuerst ausgetauscht. "Danach erfolgt auch der Austausch aller betroffenen Gefechtshelme für den Grundbetrieb im Inland", heißt es in der Mitteilung. Es handelt sich um rund 360.000 Gefechtshelme, die mit neuen Schrauben versehen werden und dann weiterbenutzt werden sollen.

Defekte Helme stammen aus Spanien

Die Bundeswehr-Gefechtshelme sind aus dem Kunststoff Aramid. Vor 20 Jahren lösten sie den schwereren Stahlhelm ab. Nach einem Bericht des verteidigungspolitischen Blogs "Augen geradeaus!" stammen die defekten Helme vom spanischen Hersteller Induyco.

Das Helm-Problem reiht sich in eine Serie von Ausrüstungs-Pannen bei der Bundeswehr ein. Im vergangenen Herbst war bekanntgeworden, dass ein großer Teil der Großgeräte vom Panzer bis zum Hubschrauber nicht einsatzfähig ist.

Vor wenigen Wochen wurde eine Studie veröffentlicht, nach der das Standardgewehr G36 bei großer Hitze und Dauerfeuer ungenau trifft. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte daraufhin verkündet, dass alle 167.000 G36 entweder nachgerüstet oder ausgemustert werden müssten.

DPA
mka/DPA