In der CDU mehren sich die Rufe nach einem neuen Pflichtdienst für junge Menschen, falls Wehrpflicht und Zivildienst ausgesetzt werden. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller forderte in der "Rheinischen Post" einen sozialen Pflichtdienst für junge Männer und Frauen gleichermaßen.
Er frage sich, welche "Verantwortung des Bürgers für sein Gemeinwesen wir gesetzlich etablieren sollten", erklärte Müller. Dabei sollte die Einführung eines sozialen Pflichtdienstes ernsthaft überlegt werden. "Ist es nicht legitim, zu verlangen, dass sich junge Menschen auch für das Gemeinwesen für eine begrenzten Zeitraum zur Verfügung stellen?", sagte der CDU-Politiker der Zeitung.
"Die Gesellschaft wird ärmer"
Der aus dem Amt scheidende hessische Ministerpräsident Roland Koch schlug die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht für junge Männer vor. "Die Gesellschaft wird ärmer, wenn junge Menschen vor jeder Art von Herausforderungen, etwas für die Gesellschaft zu tun, verschont bleiben", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Mit dem in der Koalition erwogenen Aussetzen der Wehrpflicht würde auch die Einsatzgrundlage für die derzeit rund 90.000 Zivildienstleistenden pro Jahr entfallen. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) schlägt einen bundesweiten Zivildienst von etwa 35.000 Freiwilligen pro Jahr mit staatlicher Förderung vor. Der Dienst soll in der Regel ein Jahr dauern, mindestens aber sechs Monate. Er soll für Frauen und Männer ab 16 offenstehen, und könnte somit auch von Älteren abgeleistet werden.