Die Grünen Fischer hat keine Lust auf Opposition

Außenminister Joschka Fischer steht nicht mehr für ein Spitzenamt in Partei und Fraktion zur Verfügung, falls die Grünen in die Opposition wechseln. Dem Bundestag bleibt er aber weiter erhalten.

Außenminister Joschka Fischer steht nicht für das Amt des Grünen-Fraktionschefs im Bundestag zur Verfügung. Er werde auch keine anderen Ämter in Partei und Fraktion übernehmen, sagte Fischer in einer Fraktionssitzung nach Teilnehmerangaben. Für den Fall, dass die Grünen an einer Regierung beteiligt würden, könne er sich aber ein Regierungsamt durchaus vorstellen.

Die Aufgaben in Fraktion und Partei sollten von Jüngeren übernommen werden, sagte Fischer. Er wolle die Fraktion "einige Jahre aus der hinteren Reihe" begleiten. Sein Bundestagsmandat werde er aber annehmen.

Fischer bekam stehenden Applaus von den sichtlich überraschten Fraktionsmitgliedern. Im Wahlkampf hatte der 57-jährige Grünen-Spitzenkandidat die Rolle des Oppositionsführers stets als "reizvoll" bezeichnet. Fischer war bereits von Oktober 1994 bis Oktober 1998 Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag, bevor er Außenminister wurde.

Glos bleibt CSU-Landesgruppenchef

Die CSU-Landesgruppe im Bundestag hat Michael Glos als Vorsitzenden bestätigt. Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Landesgruppe, Peter Ramsauer, wurde bei der konstituierenden Sitzung von 44 anwesenden der auf 46 Abgeordnete reduzierten Landesgruppe wiedergewählt.

Für Glos votierten 39 CSU-Politiker, gegen ihn stimmten 5 Abgeordnete. Dies entspricht einer Zustimmung von 88,6 Prozent. Ramsauer erhielt von den 44 Parlamentariern ebenfalls 39 Stimmen. 4 Landesgruppenmitglieder votierten gegen ihn, 1 Stimme war ungültig. Glos ist in seinem Amt traditionsgemäß erster Stellvertreter der Unionsfraktionsvorsitzenden Angela Merkel. Die Landesgruppe hatte vor der Wahl zum Bundestag 58 Abgeordnete.

DPA/AP