FDP streitet um ihren Parteivorsitzenden In Sachen Guido

Es rumort hinter den Kulissen der Liberalen: Immer mehr FDP-Politiker melden sich öffentlich in der Cause Westerwelle zu Wort. Während sich die eine Seite bewusst hinter ihren Parteichef stellt, fordern andere seine schnellstmögliche Ablösung. Baden-Württembergs Justizminister Ulrich Goll gehört nicht dazu.

Baden-Württembergs Justizminister Ulrich Goll (FDP) steht trotz wachsender Kritik zu Parteichef Guido Westerwelle. "Ich werde seinen Rücktritt nicht fordern", sagte der FDP-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Er gehe davon aus, dass Westerwelle beim traditionellen Dreikönigstreffen der FDP am 6. Januar in Stuttgart noch Parteichef ist und "dass wir dort auch nicht über ihn diskutieren". Gegen den Parteichef laufe eine Kampagne, die nicht in Baden-Württemberg entstanden sei. Zu Westerwelles Rolle im nahenden Landtagswahlkampf sagte Goll: "Wenn er mit uns in den Wahlkampf zieht, werden wir mit ihm in den Wahlkampf ziehen."

Zuvor hatten bereits sich bereits Gesundheitsminister Philipp Rösler und Christian Dürr, Vorsitzender der niedersächsischen FDP-Landtagsfraktion, hinter ihren Parteichef gestellt. "Gerade in schwierigen Situationen sollte eine Partei Geschlossenheit zeigen", so das FDP-Präsidiumsmitglied Rösler.

In einer aktuellen Forsa-Umfrage ist die FDP auf drei Prozent abgesackt. Aus der Partei gibt es vermehrt Aufforderungen an Guido Westerwelle, den Parteivorsitz zu räumen.

DPA
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