Cyber-Attacke auf Bundestag "Hochkarätiger Angriff von geheimdienstlicher Qualität"

Der Schaden durch die Cyber-Attacke auf das Netzwerk des Bundestages ist offenbar gravierender als gedacht. Die Grünen sehen darin gar einen "hochkarätigen Angriff."

Wer steckt hinter der Hacker-Attacke auf das Computer-Netzwerk des Bundestags? Nach Einschätzung der Grünen handelt es sich bei der Aktion um einen "hochkarätigen Angriff von geheimdienstlicher Qualität". Das sagte der netzpolitische Sprecher der Partei, Konstantin von Notz dem Sender rbb. Trojaner seien tief in das Netzwerk eingedrungen und hätten gravierende Probleme verursacht.

Wer für den Cyber-Angriff die Verantwortung tragei, sei aber nur sehr schwer festzustellen: "Sie können in der digitalen Welt die Spuren eines solchen Angriffs maximal verwischen. Wenn Sie in irgendeinen Quellcode drei chinesische Schriftzeichen reinsetzen, dann ist das eben gerade kein Beweis dafür, dass das nun aus China kommt", erläuterte von Notz. Er kritisierte zugleich die Informationspolitik der Parlamentsverwaltung. Die interne Kommunikation sei nicht gut gelaufen: "Da muss man künftig vieles besser machen."

Mit dem Hacker-Angriff wird sich an diesem Donnerstag der Ältestenrat des Bundestags befassen. Nach einem Bericht der Sender NDR und WDR sowie der "Süddeutschen Zeitung" ist der Angriff so gravierend, dass das Parlament sein gesamtes Computer-Netzwerk neu aufbauen muss. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sei zu dem Ergebnis gekommen, dass das Netz nicht mehr gegen den Angriff verteidigt werden könne und aufgegeben werden müsse. Einem Bericht von "Spiegel Online" zufolge fließen noch immer Daten in unbekannter Richtung ab.

DPA
stb/DPA

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