Hintergrund Bundesnachrichtendienst

Der Bundesnachrichtendienst (BND) ist einer der drei deutschen Geheimdienste neben dem Bundesamt für Verfassungsschutz und dem Militärischen Abschirmdienst. Sein gesetzlicher Auftrag ist das Sammeln und Auswerten von Erkenntnissen über das Ausland, die von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung für Deutschland sind.

Der BND hat rund 6000 Mitarbeiter und unterhält Schätzungen zufolge etwa 90 Auslandsresidenturen. Weltweit soll der BND Kontakte zu rund 200 anderen Geheimdiensten haben.

Der Bundesnachrichtendienst wurde am 1. April 1956 gegründet. Er ging aus der unter Aufsicht des US-Geheimdienstes CIA operierenden "Organisation Gehlen" hervor. Reinhard Gehlen war von 1942 bis 1945 Chef der Abteilung "Fremde Heere Ost" des deutschen Generalstabs und begab sich nach Kriegsende in amerikanische Gefangenschaft. Vom US-Militär wurde er 1946 beauftragt, eine nachrichtendienstliche Organisation zur Ostaufklärung aufzubauen. Zehn Jahre dauerte es, bis die Behörde an das Kanzleramt übergeben wurde, dem sie bis heute untersteht.

Sitz des Nachrichtendienstes ist derzeit noch Pullach bei München. Von den insgesamt 6000 Mitarbeitern arbeiten gut 1000 bereits in Berlin. Nach den neuesten Umzugskonzepten sollen 1500 Mitarbeiter in Bayern bleiben. Für den Vollumzug bis 2011, der auf scharfen Widerstand Bayerns gestoßen war, hatte die Bundesregierung ursprünglich 720 Millionen Euro angesetzt. Der Bundesrechnungshof befürchtet nach Medienberichten Kosten von mehr als 1,7 Milliarden Euro.

AP
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