Interview für "Junge Freiheit" Thüringens CDU-Fraktionschef will mehr Nationalstolz

Thüringens CDU-Fraktionschef Mike Mohring hat zu mehr Nationalstolz aufgerufen. Die Integration der immer heterogeneren Gesellschaft werde besser gelingen, "wenn wir dem Stolz auf unser Land mehr Raum geben. Es muss erstrebenswert sein, dazuzugehören", sagte Mohring in einem Interview für die neue Ausgabe der rechtskonservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit".

Thüringens CDU-Fraktionschef Mike Mohring hat in der rechtskonservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit" für mehr Nationalstolz plädiert. Die Integration der immer heterogeneren Gesellschaft werde besser gelingen, "wenn wir dem Stolz auf unser Land mehr Raum geben. Es muss erstrebenswert sein, dazuzugehören", sagte Mohring dem Blatt. Er sieht darin einen Weg, um die Bildung von Parallelgesellschaften zur verhindern. Dazu müsse auch über den Begriff Nation neu nachgedacht werden. "Eine große Herausforderung für Konservative", sagte er nach Angaben der Zeitung vom Donnerstag.

Mohring gehört zu den CDU-Politikern, die vor der CDU- Vorstandklausur an diesem Donnerstag in Berlin den Führungsstil von Bundeskanzlerin Angela Merkel als zu präsidial kritisiert hatten und für ein stärkeres konservatives Profil der CDU eingetreten waren.

Die Thüringer Fraktionsvorsitzende der Grünen, Anja Siegesmund, warf Mohring vor, mit seiner Äußerungen "am rechten Rand" zu fischen. Die Gesellschaft müsse sich zwar mit Integrationspolitik befassen, "aber solche Aussagen sind dabei ganz sicher nicht hilfreich". Siegesmund bezeichnete es als legitim, das Mohring das Profil seiner Partei schärfen wolle. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass von der Thüringer CDU-Fraktion künftig nationalistische Töne zu vernehmen seien.

Mohring schrieb keinen Beitrag für die rechtskonservative Wochenzeitung, sondern wurde nur zitiert. Der frühere Thüringer CDU- Landtagsabgeordneten Peter Krause hatte wegen einer mehrmonatigen Mitarbeit bei der "Jungen Freiheit" 2008 heftige Kritik eingesteckt. Nach einer öffentlichen Debatte hatte er schließlich auf das Amt des Thüringer Kultusministers verzichtet, für das er vom damaligen Ministerpräsidenten Dieter Althaus (CDU) vorgesehen war.

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