Kinderpornografie PDS-Mann Gebhardt wehrt sich gegen Vorwürfe

Auf zwei Computern des PDS-Landtagsabgeordneten Stefan Gebhardt aus Sachsen-Anhalt ist Kinderpornografie gefunden worden. Er habe damit aber nichts zu tun, weil die Rechner von vielen benutzt worden seien.

Der PDS-Landtagsabgeordnete Stefan Gebhardt aus Sachsen-Anhalt hat bestätigt, dass auf zwei seiner Computer Dateien mit kinderpornografischem Inhalt gefunden wurden. Gebhardt wies aber alle Vorwürfe gegen ihn zurück. Die betroffenen Computer seien von vielen genutzt worden, sagte er im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Kinderpornografie sei entsetzlich und grausam, fügte der 31-Jährige hinzu. Es sei in seinem Sinne, dass alles schnell aufgeklärt werde.

Beamte des Landeskriminalamtes und der Zentralstelle der Justiz im Kampf gegen Kinderpornografie hatten in der Vorwoche seine Büros im Landtag und im Wahlkreis sowie seine Privatwohnung durchsucht, nachdem die Landtagsspitze seine Immunität aufgehoben hatte.

Daten auf Dienst- und Privatrechnern sichergestellt

Die verbotenen Dateien seien auf Rechnern in seinem Wahlkreisbüro in Hettstedt und in seiner Privatwohnung sicher gestellt worden, bestätigte Gebhardt, der seit Tagen nicht erreichbar war. Er fügte jedoch hinzu, dass beide Computer "nachweislich von vielen genutzt" wurden, wobei auch kein Passwort notwendig gewesen sei. Auf dem Rechner im Landtag, zu dem nur er Zugang hatte, hätten die Ermittler nichts gefunden.

Nach Gebhardts Aussage hatte es einen Anfangsverdacht wegen einer E-Mail gegeben, die zwar von seinem Rechner, nicht aber von seiner Mail-Adresse verschickt worden war. Er fügte hinzu, dass die möglichen Täter nicht leicht zu finden seien, weil mit seinem persönlichen Besitz und den Computern "viele hantiert" hätten.

Zu seiner politischen Zukunft wollte der gelernte Krankenpfleger, der seit 1998 im Landtag sitzt, keine Aussagen machen: Zunächst solle der Vorwurf geklärt werden. "Dann kann man sich auch Gedanken machen, ob es da noch irgendeine Zukunft gibt", fügte Gebhardt hinzu.

Zuvor hatten sowohl PDS-Fraktion als auch PDS-Landesvorstandes mitgeteilt, bis zur Aufklärung gelte die Unschuldvermutung.

AP
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