Nach Informationen der Zeitung "Welt am Sonntag" sollen künftig doppelt so viele Kinder wie bisher in den Genuss des Zuschlags von bis zu 140 Euro monatlich kommen. Statt der bisher geplanten etwa 150.000 Kinder könnten es dann rund 300.000 sein.
Den Kinderzuschlag gibt es seit Anfang des Jahres. Er wird an Eltern gezahlt, deren Einkommen nicht ausreicht, für sich und ihre Kinder zu sorgen. Der Zuschlag soll vermeiden, dass diese Familien ergänzend auf das Arbeitslosengeld II angewiesen sind.
Ursprünglich war das Familien-Ressort laut Zeitung davon ausgegangen, den Kinderzuschlag in diesem Jahr an rund 60.000 so genannte Bedarfsgemeinschaften mit rund 150.000 Kindern auszuzahlen. Derzeit gibt es allerdings bei Arbeitsagenturen eine weitaus größere Zahl von Anträgen auf die Leistung.
"Ich habe vom Kabinett den Auftrag, bis zum Jahresende Vorschläge vorzulegen, wie man den Kinderzuschlag ausweiten kann", bestätigte Familienministerin Renate Schmidt (SPD) dem Blatt. Dazu sollten künftig die Einkommensgrenzen ausgedehnt werden. "Unser Ziel ist es, die Zahl der Kinder zu verdoppeln, die aus dem Arbeitslosengeld II herausgeholt werden."
Schmidt hatte bereits vorige Woche bei einer Tagung des Deutschen Familienverbandes angekündigt, das Armutsrisiko für Familien bekämpfen zu wollen. Zudem wolle sie dem Bundeskabinett bis Anfang 2006 die Eckpunkte für das geplante Elterngeld vorlegen. "Ich will die Entscheidung für Kinder erleichtern und die wirtschaftliche Sicherheit für Familien stärken", sagte Schmidt.