Linke-Parteichef Oskar Lafontaine hat dem Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, die Mitgliedschaft in seiner Partei angeboten. "Ich werde Herrn Ackermann einen Aufnahmeantrag für die Linkspartei schicken", sagte Lafontaine der "Saarbrücker Zeitung" mit Blick auf die Forderung des Bank-Managers nach staatlicher Hilfe bei der Bewältigung der aktuellen Finanzkrise. Lafontaine: "Daran sieht man, wie sehr die Banken den Karren bereits in den Dreck gefahren haben, dass sie jetzt nach dem Staat rufen."
Ackermann fühlt sich missverstanden
Anfang der Woche hatte Josef Ackermann gesagt, er glaube "nicht allein an die Selbstheilungskräfte der Märkte". Diese Äußerung hatte ihm Kritik eingebracht. Nun sagte der Bank-Manager, er bedauere, dass diese Worte eine "Systemdiskussion zur Rolle des Staates" ausgelöst hätten. Er fühlt sich mit seiner Forderung nach einer "konzertierten Aktion von Banken, Regierungen und Notenbanken" missverstanden. "Es geht nicht um den Ruf nach dem Staat", sagte Ackermann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Vielmehr müssten alle "Akteure zum Wohle des Ganzen in einer ganz konkreten Situation" zusammenwirken.
Ackermann lobte das Vorgehen in den USA, wo mit Konjunkturprogrammen und einem expansiven Kurs in der Geldpolitik ein pragmatischer Kurs gefahren werde. "Für das Konjunkturprogramm werden auch Steuergelder eingesetzt. Alles ist vorbereitet, so dass sich die Märkte wieder stabilisieren können." Auch in Deutschland gebe es eine "vorbildliche Zusammenarbeit mit der Bundesbank, mit der EZB und auch mit dem Finanzministerium".