Drei Tage nach dem Rücktritt von Fraktionschef Georg Schmid hat die CSU das nächste Mitarbeiterproblem: Laut einem Bericht des "Spiegel" hat die familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion und stellvertretende Generalsekretärin der CSU, Dorothee Bär, ihren Ehemann über Jahre als wissenschaftlichen Mitarbeiter in ihrem Berliner Abgeordnetenbüro beschäftigt - bis zur Hochzeit. Damit hat die Gehaltsaffäre um Mitarbeiter von Abgeordneten auch den Bundestag erreicht.
Dem Bericht zufolge soll das Arbeitsverhältnis bis Januar 2006 bestanden haben, die Hochzeit fand im Februar 2006 statt. Wie lange das Paar zurvor liiert war, wollte Bär dem "Spiegel" nicht verraten. Sie äußere sich nicht zu ihrem Privatleben. Auch die Lebensgefährtin ihres Vaters soll die Politikerin jahrelang in ihrem Büro beschäftigt haben.
Das Abgeordnetengesetz verbietet Parlamentariern Arbeitskosten für Verwandte, Ehe- oder Lebenspartner abzurechnen.
Der langjährige CSU-Fraktionschef Georg Schmid war am Donnerstag über die üppig entlohnte Beschäftigung seiner Frau als Büro-Mitarbeiterin gestürzt. Außer Schmid hatten zuletzt aber auch noch 16 weitere CSU-Abgeordnete Ehegatten und Kinder angestellt, darunter Kultusminister Ludwig Spaenle. Der Landtag hatte diese Praxis im Jahr 2000 verboten, Altverträge blieben davon unberührt.