Nordrhein-Westfalens SPD-Vorsitzende Hannelore Kraft will mit allen Parteien im Düsseldorfer Parlament über die Bildung einer neuen Landesregierung reden - zuerst mit den Grünen, danach mit der FDP. Die Grünen sind mit diesem Vorgehen der bisherigen Oppositionsführerin einverstanden - und auch für die Linkspartei offen.
Mit den Grünen solle das weitere Vorgehen besprochen und eine gemeinsame Plattform gefunden werden, auf deren Basis weitere Gespräche mit dritten Parteien geführt werden sollen, sagte Kraft weiter. Die SPD werde den Grünen den Vorschlag unterbreiten, zunächst mit den Liberalen zu reden.Zudem habe der Vorstand Sondierungen mit der CDU abgesegnet. "Wir wollen eine tragfähige Regierung für Nordrhein-Westfalen", sagte die Spitzenkandidatin. Auf die Frage, ob eine Koalition ausschließlich mit einer SPD-Ministerpräsidentin zustande kommen könnten, sagte Kraft: "Das steht klar im Vordergrund."
Die Regierungsbildung solle in einem "vollkommen offenen und transparenten" Verfahren erfolgen. Der Landesvorstand solle ständig über den Stand der Gespräche informiert werden. Auch die Basis solle einbezogen werden, beispielsweise durch Regionalkonferenzen.
Die SPD war bei der Landtagswahl am Sonntag knapp hinter der CDU zweistärkste Partei geworden. Allein mit dem Wunschpartner Grüne haben die Sozialdemokraten keine Mehrheit im Düsseldorfer Parlament.