Mit dem Spitzenkandidaten Jürgen Rüttgers zieht die nordrhein-westfälische CDU in den Landtagswahlkampf 2005. Auf der Landesdelegiertenkonferenz in Hamm erreichte Rüttgers 93,5 Prozent der Stimmen. Bei der Nominierung zur Wahl vor vier Jahren hatten noch 98,3 Prozent der Delegierten für Rüttgers votiert.
Angesichts der Personalquerelen der vergangenen Wochen forderte der 53-Jährige die CDU zur Geschlossenheit auf. "Wir hatten Probleme, doch die sind nun gelöst. Jetzt geht es nach vorn", rief Rüttgers den 235 Delegierten zu.
Eindringlich forderte Rüttgers seine Partei auf, sich von nun an mit politischen Inhalten statt mit Personaldebatten zu beschäftigen. Die "Profilierung auf Kosten der Kompanie" müsse aufhören. "Jetzt ist Schluss mit Selbstprofilierung und dem Rumschwätzen in Hintergrundgesprächen", sagte Rüttgers. Mit "Disziplin, Herzblut und dem unbedingten Willen" werde die CDU am 22. Mai siegen. Rüttgers 45-minütige Rede wurde von den Delegierten mit einem drei Minuten langem Beifall bedacht.
Laumann auf Platz 4
Auf die Listenplätze zwei und drei wurden die beiden Landtagsabgeordneten Eckhard Uhlenberg sowie Regina von Dinther gewählt. Sie erhielten 90,7 bzw. 81,9 Prozent Zustimmung. Den von Rüttgers als Arbeitsminister vorgesehenen Bundespolitiker Karl-Josef Laumann wählten die Delegierten mit 95,8 Prozent auf Listenplatz vier. Laumann soll Hermann-Josef Arentz ersetzen, der nach einer Gehaltsaffäre auf dem Düsseldorfer Bundesparteitag bei der Vorstandswahl durchgefallen war.
Überschattet wurde der Parteitag von der anhaltenden Diskussion um die umstrittenen Gehaltszahlungen für CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer, auf die die Redner jedoch nicht eingingen. Meyer war zu dem Parteitag in seiner Heimatstadt Hamm erschienen, wollte sich aber nicht zu den Vorwürfen gegen ihn äußern. "Ich habe alles offen gelegt", sagte Meyer am Rande. Zuvor hatte er eingeräumt, auch nach seiner Ernennung zum CDU-Generalsekretär im November 2000 auf der Gehaltsliste des Essener RWE-Konzerns gestanden zu haben.