Das baden-württembergische Landesamt für Verfassungsschutz fürchtet nach Angaben der "Stuttgarter Nachrichten" um das Leben seines V-Mann-Führers mit dem Tarnnamen "Rainer Öttinger", der bei der Aufklärung der NSU-Mordserie eine wichtige Rolle spielt.
Derzeit werde überlegt, ob der NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestags am kommenden Montag den V-Mann in öffentlicher oder geheimer Sitzung befragen soll. Die Zeitung beruft sich auf ein Schreiben der Landesregierung an den NSU-Untersuchungsausschuss.
Furch vor dem Lebensgefährten von "Krokus"
Das Gremium will am Montag wieder in die Beweisaufnahme eintreten, um Vorgänge in Baden-Württemberg zu durchleuchten. Eigentlich hatte der Ausschuss die Befragung von Zeugen bereits abgeschlossen. Die Landesregierung hatte kürzlich aber neue Akten an den Bundestag übersandt. Dubios ist die Rolle einer V-Frau namens "Krokus" des baden-württembergischen Verfassungsschutzes. Aus ihrem Umfeld stammt laut "Stuttgarter Nachrichten" die Gefährdung des V-Mann-Führers. Der baden-württembergische Verfassungsschutz befürchte, der Lebensgefährte der V-Frau trachte dem Verfassungsschutzmitarbeiter "Öttinger" nach dem Leben, schreibt die Zeitung.
Den Terroristen der Gruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) werden insgesamt zehn Morde zugerechnet, außerdem zwei Sprengstoffanschläge in Köln sowie zahlreiche Banküberfälle. In München läuft ein Prozess gegen die mutmaßliche Mittäterin Beate Zschäpe und mögliche Helfer.