Im Bundesinnenministerium stößt der Vorstoß der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf Ablehnung, hoch qualifizierten Flüchtlingen den Zugang zu einer Aufenthaltsgenehmigung über die sogenannte Blaue Karte für Fachkräfte zu erleichtern. Der Parlamentarische Staatssekretär Günter Krings sagte der "Rheinischen Post" vom Montag, er befürchte, dass damit enorme zusätzliche Anreize für einen Missbrauch des Asylverfahrens geschaffen würden. "Die Asylbewerberzahlen würden deutlich in die Höhe schnellen", warnte der CDU-Politiker. Deshalb sei er dagegen, das Asylverfahren mit der Blauen Karte zu vermischen.
Der innenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Stephan Mayer (CSU), hatte sich dagegen am Sonntag offen für den Vorschlag gezeigt. Die Gruppe von Flüchtlingen, die dafür infrage kämen, sei "nicht sehr groß", sagte er. BA-Vorstand Raimund Becker hatte kritisiert, dass hoch qualifizierte Flüchtlinge zunächst in ihr Heimatland zurück müssten, um ein Visum zur Aufnahme einer Arbeit zu beantragen. "Wenn sie vor Krieg und Verfolgung geflüchtet sind, ist das eine absurde Vorstellung", sagte Becker.
Die Blaue Karte war im August 2012 für akademische Fachkräfte aus Drittstaaten außerhalb der EU eingeführt worden. Der Antragsteller muss ein abgeschlossenes Hochschulstudium und eine feste Stelle in Deutschland mit einem bestimmten Mindestgehalt nachweisen.