Die Mail kam um 15.20 Uhr. "Hiermit bestätige ich Ihnen, dass es sich bei den besprochenen veröffentlichten Arbeitspapieren um echte Dokumente der AfD Sachsen handelt", schrieb Pressesprecher Christian Lüth an den stern. Damit endete eine tagelange Hängepartie. Noch am Vormittag wollte der AfD-Sprecher keine Angaben zu den Papieren machen, die seit Montag auf Twitter zirkulieren. AnonymusAustria veröffentlichte dort mehrmals täglich Ausschnitte dieser Dokumente.
Woher AnonymusAustria die Papiere hat, ist unbekannt. "Wie genau es in unseren Besitz gekommen ist können wir nicht sagen, aber an der Authentizität besteht kein Zweifel", twitterten die Hacker. Sie wollten ihre Quelle auch deswegen nicht bekannt geben, weil sie "noch nicht versiegt" sei, heißt es anderer Stelle.
Rechtes Gedankengut hinter liberaler Fassade
Die Papiere sind deswegen so brisant, weil sie die AfD Sachsen, die mit knapp zehn Prozent in den Landtag eingezogen ist, politisch demaskieren. Hinter der Fassade gemäßigter Bürgerlichkeit und Liberalität kommt rechtes und rechtspopulistisches Gedankenguts zum Vorschein. So will die AfD Sachsen das Kindergeld für nicht-deutsche Eltern drastisch senken - um nur ein Beispiel zu nennen. Der stern dokumentiert die auf Twitter geleakten Arbeitspapiere.