Sahara-Geiseln Bosbach fordert Beteiligung von Geiseln an Befreiungskosten

Entführte Touristen sollten nach den Worten des stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag, Wolfgang Bosbach, in bestimmten Fällen einen Teil der Kosten für ihre Rettung selbst tragen.

Entführte Touristen sollten nach den Worten des stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag, Wolfgang Bosbach, in bestimmten Fällen einen Teil der Kosten für ihre Rettung selbst tragen. Die „Financial Times Deutschland“ zitierte den CDU-Politiker am Dienstag mit den Worten: „Wer sich leichtfertig und um des Nervenkitzels willen in Gefahr bringt, muss auch damit rechnen, dass er an den Kosten für die Rettung beteiligt wird.“

Wer beispielsweise nach Afghanistan reise, könne nicht erwarten, „dass die Allgemeinheit die Kosten trägt, wenn etwas passiert“, sagte Bosbach der Zeitung. Zugleich kritisierte der Unionsfraktionsvize, dass Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes immer häufiger missachtet würden. Der Tendenz, dass Touristen sich zunehmend selbst in Gefahr brächten, müsse der Staat entgegenwirken, sagte Bosbach laut „Financial Times Deutschland“.

Der Vorsitzende des Tourismus-Ausschusses des Bundestages, Ernst Hinsken, forderte Reiseveranstalter, Reisebüros und Bundesregierung auf, aktiver und umfassender über die Risiken von Touren in Krisengebiete zu informieren. Nur so könnten Sicherheitsrisiken und gesundheitliche Gefahren weitgehend ausgeschlossen werden. „Einzelreisenden, die künftig die Sahara oder andere entlegene Regionen in Krisengebieten besuchen wollen, bleibt anzuraten, solche Touren nur mit verlässlichen ortskundigen Führern“ zu unternehmen, erklärte der CSU-Politiker in Berlin.