Simone Peter im stern Neue Grünen-Chefin offen für Schwarz-Grün

Grünen-Chefin Simone Peter spricht im stern über neue Machtoptionen. Die mögliche schwarz-grüne Koalition in Hessen sieht sie als Signal - großer inhaltlicher Unterschiede zum Trotz.

Die Grünen-Vorsitzende Simone Peter sieht in einem schwarz-grünen Bündnis in Hessen neue strategische Möglichkeiten für ihre Partei. Die Grünen bräuchten für die nächste Bundestagswahl "glaubwürdige Machtoptionen", sagte Peter in einem stern-Interview. "Wenn wir ehrlich sind, hatten wir die 2013 am Ende nicht, was uns geschadet hat. Also müssen wir ausloten, welche Schnittmengen mit anderen bestehen, mit der Union wie mit der Linkspartei."

Wenn es jetzt in Hessen zu einer schwarz-grünen Koalition komme, so sei dies "ein Signal, dass die Konfrontation zwischen Union und Grünen überwunden werden kann", so Peter weiter. In Hamburg und im Saarland seien zwei Bündnisse mit der CDU vorzeitig gescheitert. "Wenn Schwarz-Grün jetzt eine volle Legislaturperiode hält, wäre es das erste Mal, dazu in einem Flächenland. Sieben Bundesländer würden dann von uns mitregiert. Damit hätten wir auch deutlich größeren Einfluss für grüne Themen."

"Schnittmengen mit SPD größer"

Für die Grünen sei erkennbar, "dass die CDU nach neuen Optionen sucht, nachdem ihr der natürliche Partner FDP abhandengekommen ist". Die CDU werde wie die SPD "nicht dauerhaft auf große Koalitionen setzen. Das schafft Unzufriedenheit und Müdigkeit." Gesellschaftspolitisch gebe es allerdings nach wie vor erhebliche Unterschiede zwischen Union und Grünen. Peter: "Beim Thema Zuwanderung zum Beispiel ist die CDU echt ein harter Brocken, das wussten wir immer."

Auf die Frage welche Konstellation ihr lieber sei – Schwarz-Grün oder Rot-Rot-Grün – erklärte Peter, sie sehe "größere Schnittmengen zu SPD und Linken". Die Linke müsse jedoch "jetzt endlich aus ihrer Oppositions-Kuschelecke herauskommen".