Warum im Liegestuhl am Ostseestrand liegen, wenn man es auch mal im Garten des Kanzleramts kann? Das hat sich am Sonntag so mancher in Berlin gedacht – und den Tag der offenen Tür der Bundesregierung zum Reinschnuppern ins Regierungsviertel genutzt. Bei heißem Sommerwetter machte der eine oder andere Besucher dabei auch im Kanzleramt eine kurze Ruhepause.
Nicht nur die Schaltzentrale der Macht war für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet, sondern auch viele Ministerien. Finanzminister Christian Lindner (FDP) stellte sich in seinem Haus ebenso den Fragen von Gästen wie etwa Hubertus Heil (SPD) im Arbeits- und Sozialministerium. Überall war der Andrang groß.
Jazz und Bürgerdialoge beim Tag der offenen Tür
Bei Heil gab es erst Jazz-Musik und dann beim Bürgergespräch ernste Themen wie Diskriminierung am Arbeitsplatz, die Reform des Gleichbehandlungsgesetzes oder Einwanderung und Fachkräftesicherung. Dabei erwiesen sich die Besucherinnen und Besucher als gut vorbereitet, Heil zeigte sich publikumsnah. "Ja, wir haben Probleme zu lösen", gestand er. "Wir brauchen mehr Menschen, die sich für die Demokratie unseres Landes einsetzen, das sind nicht nur Politiker."
Insgesamt blieb die Stimmung trotz der heiklen Themen sachlich und friedlich. Einzig lauter wurde es, als der Sozialminister über seine Heimatstadt sprach. "Peine", hallte es zusprechend aus dem Publikum.
Es war der Schlusstag des diesjährigen Tages der offenen Tür der Bundesregierung. Alljährlich gibt die Regierung den Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit, sich umfassend über ihre Arbeit zu informieren und – zumindest ein wenig – hinter die Kulissen der Politik zu sehen.