Anlässlich des Volkstrauertages hat Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) erstmals der Toten der Bundeswehr am Ehrenmal im Berliner Verteidigungsministerium gedacht. "Auch im ausgehenden Jahr haben wir in Afghanistan und an anderen gefährlichen Plätzen der Welt auf leidvolle Weise erfahren müssen, dass unser Leben in Frieden und Freiheit bisweilen den höchsten Preis fordern kann", sagte er.
Die mehr als 3100 Soldaten sowie zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr, denen das Ehrenmal gewidmet sei, "sind mit ihrem Leben für unsere Sicherheit und für die Normen und Werte unseres Grundgesetzes eingetreten", sagte der Minister. Anschließend las Guttenberg die Namen der neun Soldaten vor, die in den vergangenen zwölf Monaten bei Anschlägen, in Folge von Anschlägen und bei Unfällen in Afghanistan und Deutschland starben.
Bundespräsident Horst Köhler sagte bei der zentralen Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bundestag, es sei "an diesem Tag der Trauer" wichtig, "über unsere Verantwortung in der Welt" nachzudenken. "Wir denken darum heute auch besonders an unsere Frauen und Männer in Afghanistan." Sie stünden "in einem schwierigen und gefährlichen" Einsatz und bräuchten Rückhalt "hier bei uns in der Heimat".
Darum sei es wichtig, dass sich "möglichst viele, nein möglichst alle, Klarheit darüber verschaffen, was die Ziele des Einsatzes sind, was auf dem Spiel steht und mit welchem Beitrag wir den anderen Nationen und den Menschen in Not zur Seite stehen wollen", sagte Köhler.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurde vor 90 Jahren gegründet und widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen.