Die SPD erwartet von der Hamburger Wahl keine Folgen für die Bundespolitik. SPD-Generalsekretär Franz Müntefering sagte in der »Berliner Runde« im ZDF: »Für Berlin bedeutet das nichts.« CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer meinte, die CDU habe ihr Wahlziel, die Ablösung von Rot-Grün, erreicht. Es sei gut für Hamburg, »dass hier endlich mal frische Luft in die Hinterzimmer kommt«.
In Hamburg »elfmal so viel Straftaten wie in München«
CSU-Generalsekretär Thomas Goppel sagte auf eine entsprechende Frage, er wisse nicht, warum eine Koalition mit der Partei des Amtsrichters Ronald Schill einen schlechten Beigeschmack haben solle. Die Äußerungen von Schill seien »im Ziel und in der Vorgabe so, dass wir gemeinsam mit ihm innere Sicherheit gestalten können«. Goppel betonte in diesem Zusammenhang, dass es in Hamburg elf Mal so viel Straftaten wie in München und Stuttgart gebe.
Die FDP-Generalsekretär Cornelia Pieper wies darauf hin, dass ihre Partei souveräne Landesverbände habe. Der FDP-Spitzenkandidat in Hamburg, Rudolf Lange, habe sich schon vor der Wahl ganz klar gegen eine Ampel-Koalition ausgesprochen.
Sie freue sich, dass sich mit dem Wahlergebnis der Aufwärtstrend für die FDP fortgesetzt habe. Die FDP war zwei Legislaturperioden lang nicht in der Hamburger Bürgerschaft vertreten. Zum Wahlerfolg der Schill-Partei sagte sie, dass diese so stark geworden sei, habe mit der verfehlten Politik von Rot-Grün in Hamburg zu tun.
Hamburg für die Grünen bisher »der Wahl-Olymp«
Der Grünen-Bundesgeschäftsführer Reinhard Bütikofer nannte das Wahlergebnis für seine Partei bitter. Hamburg sei für die Grünen sozusagen der »Wahl-Olymp« gewesen, nun müssten sie herunter steigen. Bütikofer griff die Linken unter den Kritikern der Grünen an. Diese hätten dazu beigetragen, dem »Rechtsblock zur Mehrheit verhelfen.« Darüber werde mit Sicherheit eine kritische Diskussion geführt.
PDS-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch erklärte, Hamburg sei für seine Partei ein »ausgesprochen schwieriges Pflaster«. Das Entscheidende sei heute, dass eine Partei rechts von der CDU so habe zulegen können. Er könne nur hoffen, dass die FDP eine Regierungsbeteiligung Schills nicht zulasse.