Nach Informationen des "Spiegel" und der "Bild am Sonntag" wollen die Lantagsfraktionen der Grünen und der SPD einen Untersuchungsausschuss einsetzen, um die Roland Kochs (CDU) Wahlkampfkosten-Affäre aufzuklären. Koch soll den Freien Wählern am 3. April angeboten haben, ihnen per Gesetz eine Erstattung der Wahlkampfkosten zu gewähren, wenn sie auf eine Kandidatur bei der hessischen Landtagswahl 2008 verzichten. Die Mitglieder der Freien Wähler, die an dieser Besprechung teilnehnahmen, haben versichert, sie würden ihre Aussagen auch unter Eid wiederholen.
"Spiegel"-Informationen zufolge hat auch Koch bekundet, er könne unter Eid aussagen - bei einem entscheidenden Details berufe er sich jedoch auf eine Erinnerungslücke. Nach Darstellung der Freien Wähler hat der CDU-Ministerppräsident soll der CDU-Landeschef eine konkrete Vorstellung vom Ablauf der Finanzierung gehabt haben. Die Freien Wähler sollten ein Euro pro Stimme bei den Kommunalwahlen erhalten - das entsprechende Gesetz wäre jedoch erst in Kraft treten, sobald die Freien Wähler verbindlich darauf verzichtet hätten, auch bei den Landtagswahlen anzutreten.
Koch kann sich laut "Spiegel" nach eigener Aussage nicht an diesen zeitlichen Zusammenhang erinnern. Er habe den Freien Wählern nie ein "Angebot" gemacht. Vielmehr habe er die Wählergruppe darauf hinweisen wollen, dass eine eine "Doppelfinanzierung" von Kommunal- und Landtagswahlen nicht statthaft sei.