Die Bundesregierung plant einem Zeitungsbericht zufolge drei Castortransporte mit Atommüll nach Russland. Noch im November solle ein entsprechendes Abkommen zwischen beiden Ländern unterzeichnet werden, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Regierungskreise. Atommüll aus der einstigen DDR-Kernforschungsanlage Rossendorf solle in 18 Castoren aufgeteilt auf drei Transporte in den Atomkomplex Majak im Südural gebracht werden. Derzeit lagere der Müll im Zwischenlager Ahaus in Nordrhein-Westfalen.
Das deutsch-russische Abkommen sei unterschriftsreif verhandelt, berichtet das Blatt. Einen Zeitplan für die Transporte gebe es jedoch noch nicht. Die Ausfuhrgenehmigung stehe noch aus. Ziel sei es, "die Menge an hoch angereichertem Uran so weit wie möglich zu reduzieren", zitierte die Zeitung aus einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Grünen. Eine Entsorgung sei in Deutschland "wegen des in naher Zukunft nicht verfügbaren Endlagers für bestrahlte Brennelemente keine gangbare Option".
Grundlage für den Transport sei ein Abkommen zwischen Russland und den USA, heißt es in dem Bericht weiter. Es regele die Rückholung von Brennelementen aus Forschungsreaktoren, die von der Sowjetunion bestückt worden waren.