Zwei Monate vor der Bundestagswahl hat die Union in der Wählergunst weiter Punkte verloren. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Hamburger Magazins stern und des Fernsehsenders RTL sind CDU/CSU im Vergleich zur Vorwoche um zwei Prozentpunkte auf 44 Prozent gefallen. Noch vor vier Wochen hatte Forsa für die Union einen Wert von 49 Prozent errechnet. Die SPD kommt unverändert auf 27 Prozent. Das Linksbündnis aus PDS/WASG legte um einen Punkt auf 11 Prozent zu und könnte so als drittstärkste Kraft in den Bundestag einziehen. Ebenfalls einen Punkt gewannen die Grünen, sie stiegen auf 8 Prozent. Wie in der Vorwoche würden 7 Prozent der Bundesbürger die FDP wählen. "Sonstige Parteien" liegen bei 3 Prozent.
Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, würde eine mögliche schwarz-gelbe Koalition eine Mehrheit von 51 Prozent erhalten, Rot-Grün käme auf 35 Prozent.
Bei ihrer Wahlentscheidung ist für die Deutschen das Programm der Parteien ausschlaggebend. Auf die Frage, nach welchen Kriterien sie ihr Kreuz auf dem Stimmzettel setzten, nannten 51 Prozent der Befragten das Parteiprogramm an erster Stelle. 24 Prozent gaben an, sie würden die Partei wählen, von deren Politik sie sich besondere Vorteile für sich selbst erhofften. Der Spitzenkandidat spielt nur für 11 Prozent der Bürger die ausschlaggebende Rolle für die Wahlentscheidung, 7 Prozent wählen nach Gewohnheit. Ebenfalls 7 Prozent antworteten mit "weiß nicht".
Eine große Mehrheit der Deutschen befürwortet die Ausweitung der Videoüberwachung, wie sie nach den Londoner Terroranschlägen in Deutschland diskutiert wird. In einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Hamburger Magazins stern sprachen sich 72 Prozent der Bürger dafür aus, öffentliche Plätze und Verkehrsmittel künftig mehr als bisher durch Videokameras überwachen zu lassen. Ein Viertel der Deutschen (25 Prozent) lehnt eine stärkere Kontrolle durch Kameras ab. Mit „weiß nicht“ antworteten 3 Prozent der Befragten.
Datenbasis (Parteipräferenz): 2.505 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger vom 11. bis zum 15.Juli. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern und RTL. Datenbasis für Wahlentscheidung: 1006 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger am 14. und 15. Juli. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern. Quelle jeweils: Forsa.
Datenbasis (Video-Überwachung): 1006 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger am 14. und 15. Juli. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern, Quelle: Forsa.