"heute wichtig" Inflation: Wieso ein Burger bald 20 Euro kosten könnte

Eine Frau trägt zwei Tabletts mit Burgern und Pommes Frites
Ein Burger könnte bald zum Luxus-Essen werden – dank der Inflation
© StefaNikolic / Getty Images
Alles wird teurer! Allein im März stieg die Inflation in Deutschland auf 7,3 Prozent. Spürbar ist das im Supermarkt, an der Zapfsäule und auch in Restaurants. Ein Gastronom erklärt, wieso ein Burger bei ihm bald 20 Euro kosten muss. 

Wer in den vergangenen Tagen Essen war, hat beim Blick in die Karte womöglich den Appetit verloren. Alles ganz schön teuer. Doch, das Restaurant kann nichts dafür. Alleine Speiseöl ist zuletzt 20 Prozent teurer geworden, weswegen frittierte Pommes auf einmal zum neuen Kaviar werden könnten. Und während Verbraucher im schlimmsten Fall überlegen müssen, ob Sie nicht einfach weniger essen gehen, bedeuten die gestiegenen Lebensmittelpreise für viele mittelständische Gastronom:innen das Aus. In Folge 244 von "heute wichtig" haben wir mit einem von ihnen gesprochen. Daniel "Dan" Braumüller besitzt ein Burger-Restaurant in Niederkassel und erklärt: "Wir sind beim Hackfleisch mit einem Kilopreis von 5,29 Euro gestartet und mittlerweile bei über neun Euro angekommen." Auch, am Frittieröl würde man die Inflation deutlich spüren, ganz abgesehen von den Preisen für Gas. Die Konsequenz daraus ist auch Daniel Braumüller klar, er sei jetzt gezwungen, seine "Karte zu ändern und die Preise zu erhöhen." Dies macht der Koch zwar nur ungern, da er weiß, dass seine Gäste auch nicht mehr Geld verdienen, aber irgendwie müsse er ja die Preissteigerung umlegen, um selbst überleben zu können.  

Inflation ohne Ende? 

Werden die mittelständischen Restaurants in Zukunft immer weniger und wird Essengehen für die meisten Menschen ein extrem seltenes Luxus-Vergnügen? Der "stern"-Wirtschafts- und Politik-Experte Lorenz Wolf-Doettinchem sieht vorerst kein Ende der Inflation. Weder die Bundesregierung, noch die Europäische Zentralbank könnten daran seiner Meinung nach groß etwas ändern. Letztlich sei es an uns, sagt Wolf-Doettinchem: "Preise sind immer auch Knappheitssignale. Wenn wir unser Verhalten anpassen, hat das auch Auswirkungen auf den Preis." Teure Produkte weniger zu konsumieren, würde auch ihren Preis längerfristig wieder senken. Dazu käme, dass nicht jede Verteuerung gerechtfertigt sei: "Es gibt auch Leute, die die allgemeine Preiserhöhungswelle ausnutzen. Nicht jede Preiserhörung, die wir jetzt sehen, liegt an steigenden Energie- oder Nahrungsmittelpreisen. Wenn jemand schon immer mal die Preise erhöhen wollte, nutzt er jetzt die Gunst der Stunde. Und da ist es Aufgabe von uns Verbrauchern, da dagegen zu halten."  

Michel Abdollahi
© TVNOW / Andreas Friese

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