Russisches Netzwerk Sie sollen in Kuba Söldner für den Ukraine-Krieg rekrutiert haben – 17 Personen festgenommen

Russisches Militärschiff im Hafen von Havanna
Ein Schiff der russischen Marine im Hafen von Havanna
© Ramon Espinosa / Picture Alliance
In Kuba sind 17 Personen festgenommen worden, weil sie Männer für den Krieg in der Ukraine rekrutiert haben sollen. Die Regierung in Havanna geht von einem russischen Netzwerk aus. 

In Kuba sind nach Angaben des Innenministeriums 17 Personen festgenommen worden, die Teil eines Netzwerks sein sollen, das Männer für den Krieg in der Ukraine rekrutiert. Unter den Festgenommenen seien die "interne Organisatorin dieser Aktivitäten" sowie zwei Rekruteure, erklärte der verantwortliche Ermittler César Rodriguez am Donnerstag (Ortszeit). Angaben zur Nationalität der Festgenommenen machte er nicht. 

Die Staatsanwaltschaft wirft den Verdächtigen demnach unter anderem Menschenhandel sowie "feindselige Handlungen" eines fremden Staates vor. Die Vergehen können in Kuba mit lebenslanger Haft oder sogar der Todesstrafe geahndet werden.

Kuba will russisches Rekrutierungsnetzwerk aufgedeckt haben

Bereits am Montag hatte die kubanische Regierung erklärt, ein mutmaßliches russisches Netzwerk zur illegalen Rekrutierung von Kubanern für "Militäroperationen in der Ukraine" aufgedeckt zu haben. Ziel des Netzwerkes sei es, in Russland und Kuba lebende Kubaner in die Streitkräfte einzugliedern, die an den Militäraktionen in der Ukraine beteiligt seien.

Das kubanische Staatsfernsehen zeigte ein Interview mit dem Vater zweier vom Netzwerk rekrutierter junger Männer, der erzählte, wie einer seiner Söhne Kuba im Juli verlassen habe. Der zweite sei in Gewahrsam der kubanischen Behörden.

US-Medien berichteten über den Fall zweier 19-Jähriger, die über den Online-Dienst Facebook mit dem Versprechen rekrutiert worden seien, ihnen Arbeit als Maurer in der russischen Armee in der Ukraine zu beschaffen. Andere Zeugen bestätigten, direkt von den russischen Streitkräften angeworben worden zu sein.

Regierung bestreitet Unterstützung Russlands 

Moskau und Havanna hatten ihre Beziehungen zuletzt intensiviert. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel hatte Ende vergangenen Jahres seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Moskau getroffen. Im Juni war der kubanische Verteidigungsminister Álvaro López Miera von seinem russischen Kollegen Sergej Schoigu empfangen worden. 

Die kubanische Regierung bestreitet allerdings jegliche Unterstützung Moskaus beim Krieg in der Ukraine.

"Vieles deutet auf russischen Munitionsmangel hin" – Russland-Reporter über Waffendeal mit Nordkorea
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"Vieles deutet auf russischen Munitionsmangel hin" – Russland-Reporter über möglichen Waffendeal mit Nordkorea

Sehen Sie im Video: US-Angaben zufolge reist Nordkoreas Machthaber zu einem Treffen mit Putin nach Russland. Hintergrund der Gespräche soll ein Waffendeal sein. Wie ausgerechnet Nordkorea der Rüstungsnation Russland aushelfen kann, erklärt Moskau-Korrespondent Rainer Munz. 

DPA
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