Die Hochschule Quadriga sowie des Magazins "Politik und Kommunikation" initiierten eine Untersuchung, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Den Angaben zufolge sind auf den sogenannten Entscheider-Positionen in Deutschland 33,9 Prozent Frauen. Zu den analysierten Bereichen zählen in der Erhebung nicht nur die Politikerinnen und Politiker selbst, sondern beispielsweise auch Führungspositionen im Politikjournalismus, in den Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Wohltätigkeitsverbänden.
Für die Untersuchung wurden die Bundespolitik mit den Regierungen und Parlamenten sowie Parteigremien und Fraktionsspitzen untersucht. Außerdem wurden die Verantwortlichen der wichtigsten Wirtschaftsverbände, NGOs und Gewerkschaften, die leitenden Politik- und Hauptstadtredakteure reichweitenstarker Medien, die führenden Köpfe Berliner Public Affairs Agenturen, sowie die Entscheidungsträger in den Berliner Hauptstadtrepräsentanzen großer Unternehmen und den wichtigsten nachgeordneten Bundesbehörden analysiert.
Sehr geringer Frauenanteil vor allem in der Wirtschaft
Laut der Untersuchung ist der Frauenanteil im Bereich Politikjournalismus am höchsten. 42,2 Prozent der Politikchefs und Hauptstadtredaktionsleiter der 30 reichweitenstärksten Medien sind Frauen. Deutlich geringer ist der Anteil mit 21,4 Prozent bei den Chefs der 100 wichtigsten Wirtschaftsverbände.
Auch in der Politik selbst liegen die Frauen im Hintertreffen. So sind zum Beispiel nur 35,2 Prozent der Bundestagsabgeordneten Frauen. Große Unterschiede zeigen sich zwischen den einzelnen Parteien. Während die Bundestagsfraktion der Grünen eher von Frauen dominiert ist (59,3 Prozent), liegt der Anteil bei der AfD nur bei 11,5 Prozent. Deutlich in der Unterzahl sind die Frauen auch in der CDU/CSU-Fraktion mit 23,9 Prozent und in der FDP mit etwas mehr als 26 Prozent.