In den letzten Wochen hat sich der neue amerikanische Präsident vermehrt dem Thema Klimaschutz gewidmet. Da Joe Biden die CO2-Emissionen der USA drastisch einsparen will, stößt sein Klimaplan bei den konservativen Republikanern auf Entrüstung. Donald Trumps ehemaliger Wirtschaftsberater, Larry Kudlow, blamierte sich nun mit einer Warnung vor "pflanzlichem Bier".
Konservative Medien und Politiker kritisieren Klimaziele
Auf einem virtuellen Klimagipfel mit 40 Staats- und Regierungschefs hatte Biden vor einer Woche sein Klimakonzept präsentiert. Bis 2030 wollen die Vereinigten Staaten ihre CO2-Emissionen im Vergleich zu 2005 um mindestens die Hälfte reduzieren.
Während den progressiven Gruppierungen in der demokratischen Partei die Ziele nicht weit genug gehen, formieren sich konservative Medien und Politiker bereits zum Widerstand.
Trumps Wirtschaftsberater spricht von "pflanzlichem Bier"
Der Wirtschaftsberater des abgewählten Präsidenten Donald Trump, Larry Kudlow, wetterte in seiner wöchentlichen Sendung auf dem Fernsehsender "Fox Business", Bidens Klimaplan würde US-Bürger dazu zwingen auf Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte zu verzichten.
Darüber hinaus zeichnete der 73-Jährige ein Horrorszenario für den anstehenden amerikanischen Nationalfeiertag: "Keine Burger mehr am 4. Juli, keine Steaks auf dem Grill. Macht euch bereit: Ihr könnt dann ein pflanzliches Bier zischen, Rosenkohl grillen und die US-Flagge schwenken."
Demokraten reagieren auf Twitter mit viel Spott
Für seine Äußerungen erntete der ehemalige Direktor des nationalen Wirtschaftsrates viel Spott und Häme. Auf der einen Seite sieht Bidens Plan keines Wegs eine zwangsweise vegane Ernährung vor, auf der anderen Seite gilt Bier in der Regel immer als "pflanzlich". Nach dem deutschen Reinheitsgebot wird Bier seit über 500 Jahren lediglich aus Hopfen und Malz zubereitet.
Insbesondere auf Twitter hagelte es Kritik für Kudlow. Der demokratische Senator aus dem Bundesstaat New York, Chuck Schumer, postete ein Foto von sich vor dem heimischen Fernseher und schrieb dazu: "Ich freue mich die Oscars mit einem eiskalten pflanzlichen Bier zu genießen." Darüber hinaus richtete er einen ironischen Dank an Joe Biden.
Andere Nutzer, wie der "New York Times"-Kolumnist Paul Krugman, warfen konservativen Politikern und dem Sender Fox vor, gezielt Falschinformationen zu streuen, um Bidens Klimaziele in Ungnade zu ziehen.
"New York Times": Kudlow verbreitet bewusst Falschinformationen
Laut der New York Times, basieren Kudlows Theorien auf einem Bericht der britischen Tageszeitung "The Daily Mail". Diese hatte nach der Bekanntgabe von Bidens Klimazielen verschiedene Szenarien veröffentlicht, wie diese in den nächsten zehn Jahren erreicht werden könnten.
Die konkrete Angst vor einer landesweiten veganen Ernährung, hat ihren Ursprung demnach in einer Studie der University of Michigan, welche einen reduzierten Fleischkonsum als treibende Kraft im Kampf gegen den Klimawandel nennt. Die Studie stand in keinem Bezug zu den Plänen der Regierung und wurde bereits im Januar 2020 veröffentlicht.
Quellen: Spiegel, New York Times