Kinderaugen müssen strahlen, ihre Herzen höher schlagen und auch Erwachsene etwas Rührung zeigen, lautet die Devise der Veranstalter der Weihnachtsmärkte. Weihnachtliches Flair vermitteln nicht nur der berühmte Nürnberger Christkindlesmarkt und der große Münchner Christkindlmarkt. Festlich geschmückte Buden, filigrane Krippen und der leuchtende Kerzenschein von Christbäumen und Adventskränzen begleiten die Menschen auch auf den anderen Märkten in ganz Bayern auf dem Weg zum Weihnachtsfest.
Nahezu zeitgleich eröffnen Nürnbergs neues Christkind Eva Sattler und der Münchner Nikolaus die Weihnachtsmärkte in den beiden größten Städten des Freistaats. Das Motto "Das Christkind lädt zu seinem Markte ein, und wer da kommt, der soll willkommen sein" gilt auch für hunderte Märkte zwischen Aschaffenburg und Traunstein, Hof und Lindau, aber auch in Augsburg, Regensburg, Passau und Würzburg. Die "Städtlein aus Holz und Tuch" haben nicht nur in Nürnberg eine teilweise Jahrhunderte lange Tradition.
Traditionelles Handwerk
Überall bieten Händler Christbaumschmuck und Holzspielwaren, Rauschgoldengel und Kerzen, Zwetschgenmännchen und Früchtebrot, Honig und Kunstgewerbe. Vielerorts lässt sich auch das traditionelle Handwerk bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. In München etwa verschönert ein Holzbrandmaler Brotzeitbrettchen nach individuellen Wünschen. Dort werden auch erstmals Erinnerungs- und Familienfotos per Laser dreidimensional in Bergkristall gebrannt. Im niederbayerischen Vilshofen sind Kunsthandwerker an den ersten beiden Adventssonntagen sogar auf einem schwimmenden Christkindlmarkt auf der Donau aktiv.In Kempten im Allgäu wird das historische Zumsteinhaus zu einem überdimensionalen Adventskalender umfunktioniert. Am 1. Dezember soll dort ein riesiger Eisblock in eine facettenreiche weihnachtliche Eisskulptur verwandelt werden. Die Nachbarstadt Kaufbeuren lockt mit einer Lebkuchen kredenzenden Hexe und dem größten Adventskranz der Welt. Er hat einen Durchmesser von neun Metern und bringt stattliche drei Tonnen auf die Waage.
Krippenweg in Bamberg
In den engen Gassen der fränkischen Weltkulturerbe-Stadt Bamberg verspricht neben dem Weihnachtsmarkt auch der berühmte Krippenweg winterlichen Zauber, vorausgesetzt, die Temperaturen bleiben unter dem Gefrierpunkt. Der Krippenweg umfasst mittlerweile 36 Stationen. Eine Großkrippe auf dem Maxplatz zeigt in wechselnden Bildern den Fortgang der Weihnachtsgeschichte von der Verkündigung über Christi Geburt bis zur Anbetung durch die Heiligen Drei Könige.In der Oberpfalz öffnen drei Schlösser ihre Pforten. Fackeln und Laternen sollen für romantische Stimmung in den historischen Gemäuern sorgen: In Regensburg lädt Fürstin Gloria von Thurn und Taxis zu einem Weihnachtsbummel durch ihr Schloss St. Emmeram ein. Zudem sind Schloss Guteneck bei Nabburg (Landkreis Schwandorf) und Schloss Thierlstein (Landkreis Cham) an den Adventswochenenden geöffnet.Einen Insel-Christkindlmarkt gibt es im oberbayerischen Chiemsee. Auf der Fraueninsel präsentieren einheimische Kunsthandwerker in rund 60 Standln an den beiden ersten Adventswochenenden ihre Waren. Die Insel-Gastronomen servieren dazu Glühwein, Maroni und Kaiserschmarrn. Auch Musikdarbietungen gehören zum Programm. Beim Schlechinger Christkindlmarkt, ebenfalls im Chiemgau gelegen, dürfen am zweiten Adventswochenende nur von den Dorfvereinen selbst gefertigte Weihnachtsgeschenke verkauft werden. Der Markt wird von Böllerschützen lautstark eröffnet.