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Triebwerksexplosion über Grönland Hubschrauber findet A380-Überreste im ewigen Eis

Triebwerk Nummer 4 des Airbus A380 von Air France: Beim GP7000-Antrieb des Herstellers Engine Alliance fehlt komplett der vordere Teil.
Air-France-Flug 66 von Paris nach Los Angeles ist kurz vor Grönland, als sich plötzlich Triebwerk Nummer 4 zerlegt. Passagiere fotografieren den schwer beschädigten Antrieb.Sie berichten von lauten Vibrationen.
Der Airbus 380 wird ins kanadische Goose Bay umgleitet. Die Landung verläuft problemlos. Schwieriger gestaltet sich die Rettung der gestrandeten Passagiere. Zwei Flugzeuge eilen dafür zur Hilfe. Doch zunächst müssen die Passagiere stundenlang im Airbus ausharren. Trotzdem loben sie die Arbeit der Besatzung.

Was zu dem Zwischenfall führte, ist unklar. Die zuständigen Behörden untersuchen den Vorfall.
 

Nur wenige Tage nach der Explosion einer Turbine des Airbus A380 von Air France im Reiseflug haben Suchtrupps die Triebwerksreste aufgespürt. Auf einem anderem Air-France-Flug nach San Francisco gab es erneut einen Zwischenfall, der eine weitere A380 zur Zwischenlandung in Kanada zwang.

Es passierte in zwölf Kilometern Höhe: Mit einem lauten Knall wurde die 497 Passagiere und 23 Besatzungsmitglieder des Air-France-Fluges von Paris nach Los Angeles durchgeschüttelt, als am 30. September eines der vier Triebwerke wenige Stunden nach dem Start explodierte. Der höchst seltene Zwischenfall zwang die Besatzung den Flug mit nur noch drei funktionierenden Triebwerken bis zum nächsten Notfallflughafen fortzusetzen und auf dem Militärflughafen im kanadischen Goose Bay zu landen.

Nachdem die Fluggäste mit Ersatzmaschinen zu ihrem ursprünglichen Reiseziel gebracht wurden, begann die Suche nach den abgesprengten Turbinenteilen. Da sich der Vorfall nicht über dem offenem Meer, sondern über Grönland ereignet hatte, bestand eine realistische Chance, die Überreste des im Durchmesser 3,5 Meter großen Triebwerks zu finden. Doch die Zeit drängte: Schneefall würde das Auffinden der Metallteile im ewigen Eis enorm erschweren.

Fünf Tage nach der Explosion meldete die dänische Statens Luftfartsvæsen, die dänische Luftfahrtbehörde, die erfolgreiche Suche. Ein für diesen Zweck gecharterter Hubschrauber von Air Greenland sichtete die Überbleibsel 150 Kilometer südöstlich des Dorfes Paamiut. Ein Foto zeigt den gelandeten Eurocopter AS350 neben den halbverschneiten Resten des GP7270-Triebwerks des Herstellers Engine Alliance, einem Joint Venture der Hersteller General Electric und Pratt & Whitney.

Nach Angaben des Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre (Jacdec) in Hamburg und flighradar24.com konnten die Teile geborgen werden und stehen den Untersuchungsbehörden zur Verfügung, unter anderem der französischen Bureau d’Enquêtes et d’Analyses pour la sécurité de l’aviation civile - kurz BEA.

Weiterer Airbus A380 von Air France landet außerplanmäßig in Montreal

Inzwischen wurde bestätigt, dass durch die Explosion und herumfliegenden Metallteile Beschädigungen an den Tragflächen des größten Passagierflugzeuges der Welt entstanden und Hydraulikleitungen in Mitleidenschaften gezogen wurden. Demnach hatte sich der Fan, das drehende Element an der Vorderseite des Triebwerks, während des Flugs gelöst. Eine genaue Analyse, warum es zu dem Zwischenfall kam, bei dem keine Person verletzt wurde, ist zwingend erforderlich, um die Sicherheit noch weiter zu erhöhen.

Der tägliche Air-France-Flug nach San Francisco, der ebenfalls mit einem Airbus A380 durchgeführt wird, musste am Sonntag, den 8. Oktober, außerplanmäßig in Kanada zwischenlanden. Ursache war kein technisches Problem, sondern der Gesundheitszustand eines Passagiers. Deshalb landete der Flug AF84 auf dem Flughafen von Montreal und erreichte San Francisco mit eine Verspätung von 3,5 Stunden.

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