
Sika-Hirsche in Nara, Japan
Die japanische Stadt Nara wäre so oder so einen Besuch wert: Die Unesco-Weltkulturerbestätte war die erste echte Hauptstadt des Landes, noch vor Kyoto und Tokio. Hier zu sehen sind etwa das älteste Holzgebäude der Welt und die historisch bedeutsamen, beeindruckenden Tempel Todaiji (mit einer 15 Meter großen Buddha-Statue), Kofukuji und Yakushiji. Der historische Bezirk ist von einem idyllischen Park umgeben. Und sowohl dieser als auch die Umgebung der Tempel wird nicht nur von Touristen durchstreift, sondern auch von vielen niedlichen Sika-Hirschen, die hier als glücksbringend betrachtet und deshalb gern geduldet werden. An jeder Ecke findet sich ein kleiner Stand, an dem für umgerechnet etwa einen Euro "Hirsch-Kekse" verkauft werden – Snacks, die für die Tiere geeignet sind und gern von ihnen gefressen werden. Die Japaner und die Hirsche haben über die Jahrhunderte ein Ritual ausgemacht: Bevor der Keks übergeben wird, muss das Tier dreimal den Kopf beugen. Die meisten der Sika-Hirsche wissen das und befolgen die Regel höflich. Nur an den Außengrenzen des Parks setzen die frecheren Exemplare darauf, dass die Touristen, die frisch vom Bahnhof hier ankommen, noch nicht von einem freundlichen Japaner über dieses Ritual informiert wurden. Nara ist von Kyoto aus unkompliziert mit dem Zug zu erreichen. Man sollte hier einen ganzen Tag verbringen
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