Der letzte Flug der Interflug: Liquidation einer Luftfahrt-Legende | STERN.de

Zur Galerie Der letzte Flug der Interflug: Liquidation einer Luftfahrt-Legende

... sondern eine Punktlandung auf dem Sonderlandeplatz am Gollenberg, wo Ende des 19. Jahrhunderts Otto Lilienthal sein Flugversuche unternahm. Pilot Heinz-Dieter Kallbach brachte der Überführungsflug der ausrangierten Interflug-Iljuschin einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde ein. — ... sondern eine Punktlandung auf dem Sonderlandeplatz am Gollenberg, wo Ende des 19. Jahrhunderts Otto Lilienthal sein Flugversuche unternahm. Pilot Heinz-Dieter Kallbach brachte der Überführungsflug der ausrangierten Interflug-Iljuschin einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde ein.

© Patrick Pleul / Picture Alliance

Tupolew Tu-134 der Interflug

Der Abschiedsflug war mit vielen Emotionen und auch mit Protesten verbunden

Mit Beschluss der Treuhandanstalt vom 7. Februar 1991 wurde die Interflug liquidiert.

Sonderflug mit vier Piloten im Cockpit einer Iljuschin Il-62 nach Frankfurt am Main im Jahre 1989: Die Interflug-Crew steht für ein Foto auf dem Rollfeld von dem Langstreckenjet.

Eine Iljuschin Il-62 der DDR-Fluggesellschaft landete am 23. Oktober 1989 auf einem Acker Stölln im brandenburgischen Havellland. Es war keine Notlandung...

... sondern eine Punktlandung auf dem Sonderlandeplatz am Gollenberg, wo Ende des 19. Jahrhunderts Otto Lilienthal sein Flugversuche unternahm. Pilot Heinz-Dieter Kallbach brachte der Überführungsflug der ausrangierten Interflug-Iljuschin einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde ein.

In der Kabine des ehemaligen Langstreckenjets auf dem Gollenberg sind heute Interflug-Museum und ein Standesamt untergebracht.

Eine Hochzeitsgesellschaft steht im September 1991 auf dem Flügel der ausgedienten Il-62 mit Frank Liehr, dem Moderator der TV-Partnervermittlungssendung "Je t'aime - wer mit wem?".

"Lady Agnes" wird auch die Il-62 in Sölln genannt. Der Langstreckenjet verfügte über je zwei Strahltriebwerke im Heck .

Eine weitere ausgemusterte Il-62 fand im Juni 2011 in Leipzig ihre letzte Ruhestätte: als Restaurant im Süden der Stadt: http://il62-leipzig.de

Neben der Il-62 gibt es noch zwei weitere Interflug-Maschinen in Leipzig zu sehen. Eine Iljuschin Il-18 steht am Eingang zum Flughafen-Terminal, und diese Propellermaschine ruht im Ortsteil Plagwitz auf dem Dach des DaCapo-Oldtimermuseums.

Diese Iljuschin Il-18 der Interflug mit der Kennung DDR-STG wurde auf dem Flughafen Erfurt-Weimar fotografiert und diente der Feuerwehr als Übungsobjekt.

So traurig wie auf diesem Foto sieht die Erfurter Il-18 schon lange nicht mehr aus: Inzwischen wurde die Propellermaschine von Maler-Azubis innen und außen überholt. Der Oldtimer soll im Rahmen eines Kultur- und Bildungsprojektes ein "fliegendes Klassenzimmer" werden: www.spielplatz-der-generationen.de

Eine Bar unterm Propeller im Juli 2019 beim Baum & Borke Open Air auf dem ehemaligen Flugplatz in Borkheide bei Potsdam: Diese Il-18 mit der Kennung "Tango Echo" wurde im Herbst 1989 hierher geflogen und ist Teil des Hans-Grade-Museums, das an den Flugzeugbauer erinnert.

Partystimmung auf dem Magdeburger Flugplatzes: Das Foto aus dem Jahre 2005 zeigt eine Tupolew Tu-134 der Interflug beim Junimond-Festival auf dem Flughafengelände. Der Jet aus dem Jahre 1968 mit der Kennung DDR-SCB musste bereits 1985 vorzeitig aufgrund einer harten Landung in Berlin-Schönefeld ausgemustert werden.

So sah dieselbe Tu-134 vorher aus, als sie noch in einem Park in Oschersleben in Sachsen-Anhalt stand, ehe sie auf dem Landweg zum Flughafen Magdeburg transportiert und dort renoviert wurde.

Noch älter ist diese Propellermaschine der Interflug: Die sowjetische Iljuschin Il-14 wurde in den 1950er Jahren in Dresden in Lizenz gebaut. Dieses Exemplar steht auf Betonsockeln im Technikpark MV Grimmen, westlich von der Stadt Greifswald gelegen.

Auf diesem Foto rollt ein Airbus A310-300 der Interflug am Flughafen Frankfurt zum Gate: Zwischen Juni und Oktober 1989 übernahm die DDR-Fluggesellschaft drei moderne Jets diesen Typs aus dem Westen. Die Jets waren mit Zusatztanks ausgerüstet, um die Strecke nach Havanna nonstop bewältigen zu können. So entfiel eine Zwischenlandung zum Auftanken in Neufundland, wo sich DDR-Bürger absetzen konnten.

Im Mai 1991 übernahm die Luftwaffe die drei Airbus A310 aus den Interflug-Beständen. Das Exemplar mit der einstigen Kennung DDR-ABA, das auch Angela Merkel zu Staatsbesuchen nutzte, dient seit 2015 der Wissenschaft: als ZERO-G, als europaweit einziges Parabelflugzeug für schwerelose Forschung.

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