"Super-Pendler" arbeiten oder studieren meist in den großen Ballungsgebieten, leben aber teilweise tausende Kilometer entfernt. Um zur Arbeit oder zur Uni zu kommen, nutzen sie dann oft das Flugzeug – eine ungewöhnliche Art des Pendelns, die sich in manchen Fällen allerdings (zumindest finanziell) auszahlt.
Einer dieser Super-Pendler ist Bill: Der Student wohnt in Los Angeles und hat ein Jahr lang an der Universität von Kalifornien in Berkeley studiert, in der Nähe von San Francisco. Obwohl beide Orte im gleichen Bundesstaat der USA liegen, trennen sie mehr als 600 Kilometer. Doch trotz der großen Distanz hat sich Bill kein Zimmer oder Apartment an seinem Studienort gemietet. Stattdessen flog er dreimal in der Woche von L.A. nach San Francisco, erzählte er dem Fernsehsender KTLA. "Das war das Verrückteste, was ich je getan habe", bilanziert der US-Amerikaner.
Super-Pendler: Flüge zur Uni waren günstiger als die Miete
In die Nähe seiner Uni zu ziehen, habe sich für ihn schlicht nicht gelohnt, erklärt er: "Ich wusste, dass ich nach meinem Abschluss zurück nach Los Angeles ziehen würde, weil mein früherer Arbeitgeber mich wieder einstellen würde, sobald ich mein Studium beende." Da er leidenschaftlich gern fliegt, hatte Bill nach eigener Aussage über die Jahre bereits eine große Menge an Bonusmeilen angesammelt. Die nutzte er für seine Pendelei zur Uni. Damit sei er günstiger weggekommen, als wenn er sich in der teuren Gegend eine Wohnung gesucht hätte – außerdem, so sagt er, habe sein Studienprogramm ohnehin nur zehn Monate gedauert.
Und so stand er an drei Tagen in der Woche um 3.30 Uhr morgens auf, um den Flug um sechs Uhr zu erwischen. Mit dem Zug ging es dann vom Flughafen weiter zur Uni. Bevor sein Kurs um zehn Uhr anfing, war Bill also schon mindestens vier Stunden unterwegs – und nahm am Abend die gleiche Reise noch einmal auf sich. In manchen Wochen sei er sogar an fünf Tagen zur Uni geflogen: "Ich war so erschöpft."
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Einige tausend Dollar Ersparnis
Finanziell scheint sich der große Aufwand für ihn gelohnt zu haben. 1600 US-Dollar hätte er im Monat für ein Zwei-Zimmer-Apartment zahlen müssen, schreibt der Student in einem Pilotenforum, wo er seine Reisen genau dokumentierte. Für die Flüge inklusive aller Kosten drumherum habe er – wegen seiner Bonusmeilen und cleverer Buchungen – insgesamt nur etwas mehr als 5500 Dollar ausgegeben. Eine deutliche Ersparnis – und auch sein Studium scheint nicht unter dem Reisestress gelitten zu haben. "Ich bin froh, dass ich es geschafft habe, ohne einen einzigen Kurs zu verpassen", schrieb er auf Reddit. "Allein das ist schon ein Wunder."

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