Shangri-La at the Shard London: Im Himmelbett 200 Meter über der Themse | STERN.de

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Mit dem Expressfahrstuhl geht es in das 35. Stockwerk zum Empfang - und jeden Gast zieht es sofort an die bodentiefen Fenster. Möwen und Hubschrauber fliegen teilweise unter einem vorbei. — Mit dem Expressfahrstuhl geht es in das 35. Stockwerk zum Empfang - und jeden Gast zieht es sofort an die bodentiefen Fenster. Möwen und Hubschrauber fliegen teilweise unter einem vorbei.

© Till Bartels

Bild 1 von 16 der Fotostrecke zum Klicken: Die Letzte Vorbereitungen für die Hoteleröffnung des Shangri-La at The Shard, Londons erstes Luxusunterkunft auf der Südseite der Themse. Die chinesische Hotelgruppe ist mit einem Drittel der Fläche der größte Mieter des höchsten Gebäudes Londons.

Die spitze Pyramide mit 72 Stockwerken wurde vom Architekten als vertikale Stadt mit Büroräumen, Restaurants, Luxusappartements und einer Aussichtsplattform entworfen, die seit Februar 2013 Besuchern zugänglich ist.

Chinesisches Eröffnungszeremonie vor dem Eingang: Zwei Löwen tanzen erst um und später auf einem runden Tisch. Dann verspeisen die Monster kleine Haufen von Silbermünzen und einen grünen Salatkopf – ein Ritual, das Glück und Wohlstand verspricht.

Das rote Band wird durchschnitten: Unter den Machern auch Londons Bürgermeister Boris Johnson (Dritter von links), der standesgemäß mit Fahrrad und geschultertem Rucksack angeradelt kam. Links neben ihm Sebastian Newbold Coe, Ex-Leichtathlet und Vorsitzender des Organisationskomitees der Olympischen Sommerspiele 2012.

Kaum ein anderes Großstadthotel hat so viel Personal für so wenige Zimmer eingestellt. Die 250 Mitarbeiter des Shangri-La kommen aus 50 Nationen. Die Uniformen wurden eigens nur für das Londoner Haus entworfen.

Mit dem Expressfahrstuhl geht es in das 35. Stockwerk zum Empfang - und jeden Gast zieht es sofort an die bodentiefen Fenster. Möwen und Hubschrauber fliegen teilweise unter einem vorbei.

Auch Bürgermeister "Bo-Jo" genießt die überlegene Perspektive auf seine Stadt: links im Bild das Gebäude Gherkin, die "Gurke", ein von Norman Foster entworfenes Hochhaus im Finanzbezirk. In seiner kurzen, ironischen Rede betont der launige Bürgermeister den kostenlosen Internetzugang und die "fantastischen Minibars in allen Zimmern" - und erklärt das Hotel für eröffnet.

Platz nehmen und London unter sich lassen. 200 Meter über der Stadt fällt die Hektik sofort von einem ab. Im Moment befindet sich das Londoner Shangri-La in der Phase des Soft-Opening. An Gong-Bar und Sky Pool im 52. Stockwerk wird noch bis zum Sommer gewerkelt.

Zimmer nur für schwindelfreie Gäste in der 47. Etage: Durch den asymmetrischen Grundriss und das sich mit jeder Etage nach oben hin verjüngende Bauwerk gleicht kein Zimmer dem anderen. Individuelle Raumgestaltung mit viel Holzfurnier, bestickten Seidentapeten und einem ausgeklügelten Beleuchtungssystem ist gefragt. Nur der Fernseher lässt sich leider nicht versenken: Der Flachbildschirm stört, weil er auf dem Bett liegenden Gästen den direkten Blick auf London nimmt.

Luxusbäder mit beheizten Marmorfußböden sind in dieser Hotelkategorie selbstverständlich. Nicht aber ein in die Spiegelfläche eingelassener TV-Bildschirm und eine japanische Hightech-Toilette mit beheizter WC-Brille und integrierter Warmwasserreinigung wie in einem Bidet.

Perfektion bis ins kleinste Detail: Obstteller und heißer Tee zur Begrüßung. In jedem Zimmer liegt ein Fernglas bereit, in den Suiten Fernrohre. Die bis zu 430 Quadratmeter großen Suiten werden erst im Laufe des Sommers fertig: Preis der größten: 24.000 Euro pro Nacht. Die Zimmerpreise beginnen bei 450 Pfund (540 Euro).

Statt rauschender Eröffnungsparty britisches Understatement. Nach der kurzen Rede greifen die 80 geladenen Gäste zum Champagnerglas und stoßen an, von chinesischer Livemusik untermalt.

Ein großer Tag für Darren Gearing. "Wir haben keine Prominenz eingeladen, nur VIPs aus der Nachbarschaft", sagt der Generalmanager des 83. Shangri-La Hotels and Resorts. Die Hotelgruppe aus Hongkong ist in Familienbesitz und betreibt die meisten ihrer Häuser in Asien.

Speisen mit Aussicht im 35. Stockwerk Richtung Osten. Im Restaurant Ting wird modern interpretierte britische Küche und den Gästen das Frühstück à la carte serviert.

The shade of the Shard: London liegt einem zu Füßen, und die Pyramide wirft im Nachmittagslicht einen langen Schatten bis zum Themseufer mit der Tower Bridge. Bei starken Wind schwankt das Gebäude. Die Spitze kann dabei bis zu einem Meter ausschlagen.

Abends funkelt die Stadt. Selbst in den oberen Zimmern ist das Quietschen der Vorortzüge noch leicht zu hören. Auf dem Nachttisch hat der Roomservice ein Kuscheltier platziert. "Romeo the fox" kann für 10 Pfund erworben werden. Das Geld kommt einer lokalen Charity-Organisation in der Nachbarschaft zugute, wie ein Zettel erklärt. Soll das Plüschtier an ein Phänomen während der Bauarbeiten erinnern? Über Wochen wurden den Arbeitern ihre Lunchboxes geplündert, was sich niemand erklären konnte. Erst als in dem Rohbau ein Fuchs in einer Falle in 280 Metern Höhe gefangen wurde, war das Rätsel gelöst.

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