Schottland Fußballverein holt verurteilten Vergewaltiger – prominente Sponsorin kündigt Zusammenarbeit

David Goodwillie
Die Verpflichtung von David Goodwillie löste beim schottische Zweitligist Raith Rovers Proteste aus
© Jeff Holmes / Picture Alliance
Der schottische Zweitligist Raith Rovers hat einen ungewöhnlichen und äußerst kontroversen Zugang präsentiert. Der neue Stürmer David Goodwillie ist ein verurteilter Vergewaltiger. Das kommt überhaupt nicht gut an. Eine prominente Sponsorin steigt nun aus.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RTL.de

Ärger nach umstrittener Neuverpflichtung in Schottland! Nach dem Deal mit dem verurteilten Vergewaltiger David Goodwillie zieht die Krimi-Autorin und Edel-Fan Val McDermid ihr Sponsoring für den Verein zurück. Sie gebe ihre lebenslange Unterstützung für das Team auf und cancele auch das Trikotsponsoring. Zudem kündigte sie an, ihre Dauerkarte "zu zerreißen".

Val McDermid David Goodwilli
Val McDermid auf der Tribüne der Raith Rovers
© Jeff Holmes/ / Picture Alliance

Der Profi war 2017 von einem Gericht verurteilt worden. Er hatte demnach 2011 mit einem damaligen Teamkollegen bei Dundee United eine Frau vergewaltigt. Er musste eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 120.000 Euro zahlen. Goodwillie bestritt die Vorwürfe vehement. Es habe sich um einvernehmlichen Geschlechtsverkehr gehandelt, sagte er. Laut Gericht sei das Opfer aber derart unter Alkoholeinfluss gewesen, dass eine Einwilligung nicht mehr möglich gewesen sei. Verurteilt wurde er vor einem Zivilgericht, ein Strafverfahren wurde nicht eingeleitet.

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Mitarbeiterinnen protestieren gegen die Neuverpflichtung von David Goodwillie

Die Aufregung bei Raith Rovers ist nun groß. Mehrere Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Spielerinnen des Frauenteams protestierten, legten gar ihre Amt nieder. "Es ist entsetzlich, dass ich jetzt aufgegeben habe, weil so jemand verpflichtet wurde", schrieb Frauen-Kapitänin Tyler Rattray.

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Sogar die Regierungschefin nahm Stellung. Nicola Sturgeon lobte die Autorin und Kapitänin. Deren Position sei Zeichen dafür, dass "unsere Gesellschaft noch einen weiten Weg vor sich hat, um Nulltoleranz gegenüber sexueller Gewalt zu verwirklichen".

Inzwischen hat der Club auf die heftigen Reaktionen reagiert. Man erkenne an, dass die Verpflichtung unter den treuen Fans und Stakeholdern eine geteilte Meinung hervorgerufen habe. Das Vertrauen wolle man wieder aufbauen, hieß es in einem Statement. "Obwohl wir uns der Schwere dessen bewusst sind, was vor zehn Jahren passiert ist, unterstützen und fördern wir als Verein voll und ganz die Rehabilitation, und viele Faktoren haben die Verpflichtung beeinflusst. In erster Linie war es eine fußballbezogene Entscheidung."

msc / RTL

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